Ottokar Fischer; handsigniert, Archiv: Wittus Witt
Ottokar Fischer (* 10. November 1873 in Leschan, Mähren; † 1. Dezember 1940 in Wien) war ein österreichischer Zauberkünstler, Historiker und Autor.
Ottokar Fischer wurde als Sohn eines Oberlehrers geboren. Im Alter von 10 Jahren kam er nach Wien. Hier erlebte er bei einer Gesellschaftsfeier im Hause seines Vaters einen Mann, der Kartenkünste vorführte, die auf ihn einen großen Eindruck machten. Sein einziges Verlangen bestand darin, diese Künste auch machen zu können. Dieser Wunsch ging auch bald in Erfüllung, denn der besagte Herr erklärte ihm alle die „Geheimnisse", und von diesem Moment an konnte man den jungen Adepten den ganzen Tag Kartenkünste vorführen sehen. Von nun an war aber auch ein tiefes Interesse für die Zauberkunst gefasst.
Von Haus aus war Ottokar Fischer Mechaniker. Mit 18 Jahren trat er zum ersten Mal öffentlich auf. Um 1895 lernte er Georg Heubeck kennen, der ein Schüler von Johann Nepomuk Hofzinser war. Durch ihn erfuhr Ottokar Fischer vieles über Hofzinsers Zauberkunst. Sein Lehrmeister wurde Otto Graefe.
Fischer und Heubeck
(aus Die Zauberwelt): Fischer, der Heubeck wohl kannte, mit ihm aber nie in persönlichen Contakt getreten war, wendete sich, da er geradezu dieser Zeit geschäftlich sehr in Anspruch genommen war, schriftlich an die „Wittwe" und erbat sich die erforderlichen Daten über ihren „verstorbenen" Mann. Wie erstaunt war aber Fischer, als nach zwei Tagen der todtgeglaubte Heubeck persönlich bei ihm vorsprach. Heubeck war, wie wir schon wissen, da-mals bloss „todtgesagt". An diesem Tage wurde das Freundschaftsbündnis zwischen Heubeck und Fischer geschlossen, das bis zum Ableben Heubeck's währte. Heubeck fand an dem jungen Freunde einen grossen Gefallen, und Fischer musste Heubeck fast täglich besuchen. Der greise Künstler eröffnete seinem neuen Schüler, dessen hervorragendes Talent für die Magie er bald erkannte, eine neue ungeahnte Welt magi-scher Wunder, in die er ihn nach und nach einweihte. Zum Zeichen besonderer Zuneigung aber vertraute ihm Heubeck sämtliche Karten-Experimente Hofzinser's an, in deren Besitz er sich als letzter Schüler Hof-zinser's befand. Fischer, als letzter Schüler Heubeck's, wusste dieses Vertrauen zu schätzen. Er behandelt die Piecen mit inniger Pietät, und Heubeck hätte kaum einen Würdigeren finden können, in dessen Hände er sein Vermächtnis gelegt hätte. Fischer's Kartenkünsten-Schatz beläuft sich auf 32 Hofzinser'scher Original – Experimente. Nach Heubeck's Tod fiel ihm auch der gesamte schriftliche Nachlass zu, worunter sich viele wertvolle Original-Manuskripte Hofzinser's befinden. – Zum Artikel ...
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