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Stroubeika
Stroubeika (auch Stroubaika) ist die Bezeichnung für eine Groß-Illusion, bei der eine auf einer Unterlage gefesselte Person aus einem Kabinett verschwindet, um an einem anderem Ort im Theatersaal wieder zu erscheinen.
Geschichte
Um 1888 erfand Michaelis Hermann diese wirkungsvolle, noch heute vorgeführte Bühnenillusion. [1]
Ein Assistent wird auf ein Brett gekettet, das in einem Kabinett liegt. Dort verschwindet er und erscheint an irgendeinem Ort wieder. Ein vielfältig anwendbares Trick-Prinzip!
Das erste Modell verkaufte Hermann 1888 über die Pinauds an den französischen Filmpionier und Amateurzauberkünstler Georges Méliès, der von 1888–1924 Eigentümer des Théâtre Robert-Houdin war. Sein zweites Modell zeigte er mit einem solch großem Erfolg in Berlin, dass sofort eine Reihe von Zauberkünstlern diese Illusion kaufte.
Carl Hertz führte diese Illusion als erster 1890 in England und 1892 in Australien vor. In den USA verblüffte der Marionettenspieler Schwiegerling zum ersten Male die New Yorker Zuschauer mit „Stroubeika“ und nach ihm, im Dezember 1890, auch Alexander Herrmann. 1891 wurde diese Illusion zum ersten Male von H.J. Burlingame in seinem Buch „Leaves from Conjurer’s Scrap Books“ erklärt, und sie ist später in vielen bedeutenden Büchern zu finden.
In dem Conradi Horster Katalog[2] aus dem Jahre 1905 heißt diese Illusion „Stroubaika, oder die Entfesslung der Simonsbanden“. Sie kostet damals 300 Mark. Conradi Horster beschreibt den folgenden Effekt: „Ein Herr wird am Hals, beiden Händen und Füssen mit Hilfe von Eisenkrammen fest auf einem Brett angeschlossen. Er verschwindet und erscheint mitten Publikum wieder. Auf dem Brett jedoch findet man eine Dame angeschlossen liegen! Horster schreibt weiter: „...Das hierbei angewandte Prinzip ist total neu und übertrifft an Effekt alles bis jetzt hierin Dagewesene ...“. Eine Variation dieser Illusion wird im „Zauberkatalog Bartl“ angeboten. (Olms, Zürich 1983, Nachdruck der Ausgabe Hamburg o. J. [um 1920], Seite 267.) Dort wird sie als „Nr. 2811 Eine geisterhafte Entfesslung“ angeboten.
Quellen
- Edwin A. Dawes: A Rich Cabinet, in: Magic Circular, 105. Jahrgang, Heft Nr. 1140, Seite 209