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Giovanni Belzoni: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Belzoni1.jpg|mini|150px|<center>Giovanni Battista Belzoni</center>]]
|[[Datei:wikipedia-logo.png|40px]]  Dieser Artikel basiert auf dem Eintrag von [https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Battista_Belzoni Giovanni Battista Belzoni] in der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia] und steht unter der Doppellizenz [http://www.gnu.org/licenses/fdl-1.3.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation] und [http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported] ([http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de Kurzfassung (de)]). In der Wikipedia ist eine [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Giovanni_Battista_Belzoni&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
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[[Datei:Belzoni1.jpg|mini|<center>Giovanni Battista Belzoni</center>]]
'''Giovanni Battista Belzoni''' (* [[15. November]] [[1778]] in Padua; † [[3. Dezember]] [[1823]] in Gwato bei Benin, Afrika) war ein italienischer Abenteurer, Ingenieur, Gewichtheber und Akrobat. Bekannt wurde er als Pionier der Ägyptologie.
'''Giovanni Battista Belzoni''' (* [[15. November]] [[1778]] in Padua; † [[3. Dezember]] [[1823]] in Gwato bei Benin, Afrika) war ein italienischer Abenteurer, Ingenieur, Gewichtheber und Akrobat. Bekannt wurde er als Pionier der Ägyptologie.


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Während seiner Jugend in Rom beschäftigte sich Giovanni Battista Belzoni besonders mit der Hydraulik. Eigentlich hätte der knapp 2 m große Hüne Geistlicher werden sollen, doch als die Franzosen unter Napoleon Bonaparte 1797 Rom eingenommen hatten, floh er vor dem drohenden Militärdienst außer Landes und studierte vermutlich zunächst in Holland Hydraulik. 1803 verschlug es ihn nach England, wo er durch seine großgewachsene Statur als Kraftprotz ''Samson aus Patagonien'' in dem Zirkus „Sadler’s Well Theater“ arbeitete. In den folgenden Jahren zog er zusammen mit seiner Frau Sarah, die er in England geheiratet hatte, und seinem Diener James Curtain durch Großbritannien, Portugal und Spanien und trat dort nicht nur als der Kraftmensch ''Der Große Belzoni'' auf, sondern auch Schauspieler und Geisterbeschwörer, er präsentierte optische Täuschungen und spielte gelegentlich auch auf der Glasharmonika.<ref>Tyldesley: ''Mythos Ägypten'' 2006, S. 85–88.</ref>
Während seiner Jugend in Rom beschäftigte sich Giovanni Battista Belzoni besonders mit der Hydraulik. Eigentlich hätte der knapp 2 m große Hüne Geistlicher werden sollen, doch als die Franzosen unter Napoleon Bonaparte 1797 Rom eingenommen hatten, floh er vor dem drohenden Militärdienst außer Landes und studierte vermutlich zunächst in Holland Hydraulik. 1803 verschlug es ihn nach England, wo er durch seine großgewachsene Statur als Kraftprotz ''Samson aus Patagonien'' in dem Zirkus „Sadler’s Well Theater“ arbeitete. In den folgenden Jahren zog er zusammen mit seiner Frau Sarah, die er in England geheiratet hatte, und seinem Diener James Curtain durch Großbritannien, Portugal und Spanien und trat dort nicht nur als der Kraftmensch ''Der Große Belzoni'' auf, sondern auch Schauspieler und Geisterbeschwörer, er präsentierte optische Täuschungen und spielte gelegentlich auch auf der Glasharmonika.<ref>Tyldesley: ''Mythos Ägypten'' 2006, S. 85–88.</ref>


[[Datei:Egypt-statue.jpg|mini|hochkant|Der Kopf der Statue Ramses II. aus dem Ramesseum in Theben, der sogenannte „Memnonkoloss“]]
[[Datei:Egypt-statue.jpg|mini|150px|hochkant|Der Kopf der Statue Ramses II. aus dem Ramesseum in Theben, der sogenannte „Memnonkoloss“]]


Auf Malta ließ sich Belzoni 1814 von einem Gesandten des ägyptischen Herrschers Muhammad Ali Pascha anwerben und reiste 1815 nach Kairo, um der ägyptischen Regierung seine Erfindung, eine hydraulische Bewässerungsmaschine, anzubieten. Der Pascha setzte ihm ein Gehalt aus und Belzoni baute ein Modell seiner Maschine, mit der ein Ochse die Arbeit von vier Ochsen leisten sollte. Im Dezember 1816 wurde eine Demonstration angesetzt, bei der es durch Sabotage zu einem Unfall kam, bei dem James Curtain verletzt wurde. Darauf erlosch das Interesse der Regierung an der Maschine. Während seines Aufenthaltes wurde er durch Jean Louis Burckhardt mit dem britischen Generalkonsul Henry Salt bekannt gemacht. Dieser beauftragte Belzoni, eine Expedition nach Theben durchzuführen, um aus dem dortigen Ramesseum den großen, etwa 6–7 Tonnen schweren Kopf der Statue von Ramses II. in das Britisches Museum|Britische Museum nach London zu transportieren. Es war dieser kolossale Kopf und seine Fundsituation, die Percy Bysshe Shelley zu seinem berühmten Gedicht ''Ozymandias'' inspirierte.<ref>Tyldesley: ''Mythos Ägypten'' 2006, S. 104 f.</ref>
Auf Malta ließ sich Belzoni 1814 von einem Gesandten des ägyptischen Herrschers Muhammad Ali Pascha anwerben und reiste 1815 nach Kairo, um der ägyptischen Regierung seine Erfindung, eine hydraulische Bewässerungsmaschine, anzubieten. Der Pascha setzte ihm ein Gehalt aus und Belzoni baute ein Modell seiner Maschine, mit der ein Ochse die Arbeit von vier Ochsen leisten sollte. Im Dezember 1816 wurde eine Demonstration angesetzt, bei der es durch Sabotage zu einem Unfall kam, bei dem James Curtain verletzt wurde. Darauf erlosch das Interesse der Regierung an der Maschine. Während seines Aufenthaltes wurde er durch Jean Louis Burckhardt mit dem britischen Generalkonsul Henry Salt bekannt gemacht. Dieser beauftragte Belzoni, eine Expedition nach Theben durchzuführen, um aus dem dortigen Ramesseum den großen, etwa 6–7 Tonnen schweren Kopf der Statue von Ramses II. in das Britisches Museum|Britische Museum nach London zu transportieren. Es war dieser kolossale Kopf und seine Fundsituation, die Percy Bysshe Shelley zu seinem berühmten Gedicht ''Ozymandias'' inspirierte.<ref>Tyldesley: ''Mythos Ägypten'' 2006, S. 104 f.</ref>
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Von großem kulturgeschichtlichen Interesse ist auch der „belanglose Bericht“, den Belzonis Frau über ihre Kontakte mit anderen Frauen während dieser Reise verfasste, und der im Anhang von Belzonis ''Narrative'' (1820) veröffentlicht wurde. Sie war vermutlich die erste moderne Europäerin, die derart weit in den Süden Ägyptens gelangte.<ref>''Mrs. Belzoni’s trifling account of the women of Egypt, Nubia, and Syria.'' In: Belzoni: ''Narrative of the Operations and Recent Discoveries within the Pyramids …'' London 1820, S. 441–483.</ref>
Von großem kulturgeschichtlichen Interesse ist auch der „belanglose Bericht“, den Belzonis Frau über ihre Kontakte mit anderen Frauen während dieser Reise verfasste, und der im Anhang von Belzonis ''Narrative'' (1820) veröffentlicht wurde. Sie war vermutlich die erste moderne Europäerin, die derart weit in den Süden Ägyptens gelangte.<ref>''Mrs. Belzoni’s trifling account of the women of Egypt, Nubia, and Syria.'' In: Belzoni: ''Narrative of the Operations and Recent Discoveries within the Pyramids …'' London 1820, S. 441–483.</ref>


[[Datei:05 khafre belzoni.jpg|mini|Von Belzoni in der Grabkammer der Chephren-Pyramide hinterlassene Inschrift]]
[[Datei:05 khafre belzoni.jpg|mini|150px|Von Belzoni in der Grabkammer der Chephren-Pyramide hinterlassene Inschrift]]


Spätere Expeditionen mit Henry Salt führten Belzoni zu den Tempeln von Tempel von Edfu|Edfu, Tempel von Philae|Philae und Elephantine. Er legte den Tempel von Abu Simbel sowie die Anlagen von Karnak frei. 1817 kehrte Belzoni nach Theben zurück und entdeckte im Tal der Könige die Gräber KV17 (Sethos I.), KV16 (Ramses I.), WV23 (Eje II.|Eje), KV19 (Montuherchepschef, Sohn von Ramses IX.), KV21, WV25, KV30 und KV31. 1818 entdeckte Belzoni den Eingang der Chephren-Pyramide in Gizeh und drang bis zur Grabkammer vor. Belzoni war auch der erste Europäer, der die Oase Siwa besuchte, und er fand die Ruinen von Berenike am Rotes Meer|Roten Meer.
Spätere Expeditionen mit Henry Salt führten Belzoni zu den Tempeln von Tempel von Edfu|Edfu, Tempel von Philae|Philae und Elephantine. Er legte den Tempel von Abu Simbel sowie die Anlagen von Karnak frei. 1817 kehrte Belzoni nach Theben zurück und entdeckte im Tal der Könige die Gräber KV17 (Sethos I.), KV16 (Ramses I.), WV23 (Eje II.|Eje), KV19 (Montuherchepschef, Sohn von Ramses IX.), KV21, WV25, KV30 und KV31. 1818 entdeckte Belzoni den Eingang der Chephren-Pyramide in Gizeh und drang bis zur Grabkammer vor. Belzoni war auch der erste Europäer, der die Oase Siwa besuchte, und er fand die Ruinen von Berenike am Rotes Meer|Roten Meer.
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[[Kategorie:Mann]]
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[[Kategorie:SAM Hall of Fame]]
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{{Wikipedia|Giovanni Battista Belzoni|Giovanni Belzoni|de}}
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