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==Leben/Wirken==
==Leben/Wirken==
Ursprünglich war er Filmproduzent bei der Bawaria in München. 1947 wurde er Berufszauberkünstler und reiste mit einer Zauberrevue durch die Welt. Er übernahm von dem dänisch-amerikanischen Zauberkünstler [[Dante]] das Zauberwort „Sim Sala Bim“ und machte es vor allem in Deutschland bekannt.  
Der Sohn eines Textilgroßhändlers  begeisterte sich bereits als 11-jähriger für die Zauberkunst, als er, mit einem Beinbruch im Krankenhaus liegend, ''Das goldene Buch der Magie''  von [[H. F. C. Suhr]] geschenkt bekam und sofort  zu üben begann. Die Eltern, denen die Zaubermanie  ihres Sprößling unheimlich wurde, luden den in Stuttgart gastierenden Zauberkünstler Chevalier  [[Ernest Thorn]] ein, der ihrem Sohn das Zaubern  ausreden sollte. Das Gegenteil passierte: Thorn bestätigte ausdrücklich die Begabung des  Jungen. Nach dem Abitur studierte Schreiber zunächst  Philosophie und Medizin in München. Er  gründete den Münchner Magischen Zirkel und trat  erstmals 1928 als Zauberkünstler im Kleinkunsttheater  Papa Benz in München-Schwabing auf. 
 
Er wurde Schriftleiter der Fachzeitschrift [[Magie]], 1936 Präsident des Magischen Zirkels von  Deutschland. Beruflich schrieb er Drehbücher, arbeitete  als Dramaturg und Aufnahmeleiter bei rd. 200 Filmen mit; zuletzt war er Produktionschef der Bavaria. Erst 1947 wurde er Berufszauberkünstler und ging mit seiner Zauberschau ,’’Simsalabim wirbelt  durch die Welt’’ (und 70.000 kg Gepäck) auf Tournee,  begleitet von seiner Partnerin und Ehefrau  Gloria. Trotz körperlicher Handycaps – Figur, Plattfüße, hohe Stimmlage  und deutliche Dialektfärbung – hatte er  Personality und Ausstrahlung – und überzeugte in  der Figur des lustigen Onkels.
 
Er zeigte Wasser  aus Indien, das aus einem leer gezeigten Krug in  unerschöpflichen Mengen geschüttet wurde, ließ  seine Assistentin drei Meter über der Bühne in der  Luft schweben usw. Eine seiner spektakulärsten  Illusionen war das Verschwindenlassen eines Autos  auf der Bühne. 1947 gastierte er im Metropol  seiner Heimatstadt Stuttgart. In Wien gastierte er  im Ronacher, zweimal im Raimundtheater und einmal  im Stadttheater. Tourneen führten ihn nach  Spanien, England, Italien, Frankreich, Südamerika,  USA, Australien, Afrika und in die DDR. Immer  schon ehrgeizig, egozentrisch und eitel wurde der  Umgang mit ihm schwierig, als er älter wurde.
 
Er ließ sich 1960 von seiner Frau scheiden; an ihre  Stelle als Assistentin traten nacheinander Nana  Gualdi (Angela Ferrari) und Anita Schmitt („Madame  Schmidt“). Kalanags Start als Unterhaltungschef  der von Adenauer einberufenen Gesellschaft  Freies Fernsehen mißglückte ebenso wie  der Versuch mit seiner verkleinerten Show wieder  Fuß zu fassen. Finanzielle Schwierigkeiten und ein  Herzinfarkt kamen hinzu. Er starb an den Folgen  eines Gehirnschlags und wurde auf dem Stuttgarter  Pragfriedhof begraben. Ein Teil seines Nachlasses gelangte in den Besitz des ehemaligen Präsidenten des  MZvD Horst Müller, ebenso zu dem belgischen Zauberkünstler Klingsor, der ihn weiter an [[Paul Daniels]] verkaufte.  


Von 1936 bis 1949 war Schreiber Präsident des [[Magischer Zirkel von Deutschland |MZvD]]
Von 1936 bis 1949 war Schreiber Präsident des [[Magischer Zirkel von Deutschland |MZvD]]
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* Koch, Paul: ''Simsalabim – Da bin ich wieder'', Manuskript einer Hörfunksendung, (Feature im SWR2, 23.10.2011) gedruckt im Verlag Magische Welt, MW-Spezial, Nr. 3, 2001, 16 Seiten
* Koch, Paul: ''Simsalabim – Da bin ich wieder'', Manuskript einer Hörfunksendung, (Feature im SWR2, 23.10.2011) gedruckt im Verlag Magische Welt, MW-Spezial, Nr. 3, 2001, 16 Seiten


== Quelle ==
Lexikon der Zauberkünstler, Stephan Oettermann, Verlag [[Volker Huber]], Offenbach)


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