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Graham Ainslee
Graham Ainslee (* 30. Juni 1916 in Scotswood-on-Tyne, England; † unbekannt, nach 1974) war ein britisch-amerikanischer Zauberkünstler, Autor und Musiker.
Leben
Ainslee wanderte Im Jahr 1924 mit seinen Eltern in die Vereiniigten Staaten aus. Die Familie ließ sich in Südkalifornien nieder, wo Ainslee die Schule besuchte. Im Alter von elf Jahren begann er mit dem ernsthaften Musikstudium und lernte zunächst Saxophon, dann Klarinette und schließlich Violine zu spielen. Mit 16 Jahren startete er seine professionelle Musikerkarriere und arbeitete unter anderem mit George Olsen und anderen bekannten Bands zusammen. Nebenbei erlernte er das Reparieren von Blasinstrumenten sowie später auch von Kameras, was ihm bei der Entwicklung und Verbesserung magischer Requisiten („Gimmicks“) zugutekam.
Ainslees Interesse an der Zauberkunst bestand bereits seit seiner Kindheit. Seinen ersten bedeutenden Kontakt zur Zauberei verdankte er jedoch seiner Tätigkeit als Musiker: 1939 spielte er im Deauville Club in Santa Monica, wo auch der bekannte Zauberkünstler Cantu auftrat. Durch diese Bekanntschaft erhielt Ainslee seine erste grundlegende Ausbildung in der Zauberei.
Im Jahr 1942 unterbrach Ainslee seine magische Laufbahn, um für drei Jahre beim 256th Army Ground Forces Band der US-Armee zu dienen. Während dieser Zeit lernte er 1943 Helen kennen, die er ein Jahr später heiratete. Das Paar bekam eine Tochter namens Connie.
Nach dem Ende seines Militärdienstes zog Ainslee mit seiner Familie nach Depoe Bay, Oregon, einem kleinen Fischerort etwa 100 Meilen südlich von Portland. Dort betrieben sie „Ainslee’s Salt Water Taffy Shop“, das zum Zeitpunkt des Artikels seit zwanzig Jahren bestand. Von 1949 bis 1955 engagierte sich Ainslee zudem als ehrenamtlicher Feuerwehrchef und Vorsitzender des örtlichen Wasserverbands.
1960 begann Ainslee mit dem Bau eines eigenen Hauses an der Pazifikküste, das er – abgesehen vom Kamin – vollständig selbst errichtete.
Wirken als Zauberkünstler
Ainslee war bekannt für seine Fähigkeit, eigene magische Requisiten und Illusionen herzustellen. Er war Gründungsmitglied der Portland Assembly No. 59 des Society of American Magicians (S.A.M.) und diente dort auch als Präsident. Im Jahr 1958 half er bei der Organisation des jährlichen Wettbewerbs für die beste Darbietung; in den Jahren 1959 und 1960 gewann er selbst diesen Preis mit seinem Comedy Cook Act bzw. seiner Magical Pitchman Routine.
Zu seinen bekanntesten Darbietungen zählte ein chinesisch inspiriertes Bühnenprogramm unter dem Namen „Ten Hoa & The Chinese Temple Mysteries“, für das er ein Kostüm aus Hongkong verwendete.
Ainslee entwickelte zahlreiche magische Effekte und Requisiten sowohl für eigene Auftritte als auch für andere Magier aus Portland, darunter eine Taubenverschwinden-Illusion für Duane Duvall sowie den Effekt „Shooting Thru a Girl“ nach Roy Tatroe. Für Stan Payne entwickelte er unter anderem einen Production Bird Cage.
Er bevorzugte Comedy-Magie, Close-up-Zauberei und Illusionen gegenüber Mentalmagie oder langen Kartentricks. Kurze Zeit studierte er auch Manipulationstechniken bei Will Desmond.
Artikel (Auswahl)
- My Version of Snowstorm in China, in: Magigram, 19. Jahrgang, Heft 1, September 1986, S. 33
Trivia
Anekdoten aus seinem Bühnenleben berichten von Improvisationen während Pannen auf der Bühne sowie humorvollen Begegnungen mit Zuschauern.
Quellen
- Leslie P. Guest: Graham Ainslee – magician-of-the-month in: M-U-M Magazine, 57. Jahrgang, Heft 1, Juni 1967