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Graf Edmond de Grisy

Aus Zauber-Pedia
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Graf Edmond de Grisy, 17681830, war ein französischer Zauberkünstler

Leben

Der Mediziner

Er wuchs zunächst auf dem Gut seines Vaters in Languedoc, eine Provinz im Süden Frankreichs, auf. 1792 kam er mit seinem Vater nach Paris, wo der Vater bei einem Putsch gegen Louis XVI diesen verteidigte und dabei während eines Handgemenges ums Leben kam. Darauf hin musste Edmond die Stadt verlassen. Er eilte nach Hause und beschaffte sich das von seinem Vater für Notfälle vergrabene Geld. Damit reiste er nach Florenz.
Da er von dem Geld nicht leben konnte, begann er ein Medizinstudium, das er als 27-jähriger mit einem Doktortitel abschloss. Während des Studiums machte er die Bekanntschaft mit einem Kollegen, namens Silbermann, der jedoch dem Glücksspiel verfallen war und mit Hilfe eines Apparates, das am Arm unter der Jacke befestigt war – sehr wahrscheinlich ein Hold-Out – ein Vermögen zusammengespielt hatte. Als Silbermann jedoch bei einem Spiel des Betruges überführt wurde, kam es zum Duell, in dem er lebensbedrohlich verwundet wurde. Er bat de Grisy inständig, den „Apparat“ zu entsorgen. Kurz danach starb Silbermann und de Grisy reiste mit dem Apparat im Gepäck nach Neapel. Hier wurde er für eine kurze Zeit ein begehrter Mann in der gehobenen Gesellschaft Neapels, da er es verstand, einen jungen Mann aus gutem Hause zu heilen, obwohl mehreren Ärzte dies zuvor nicht gelang. Durch eine Intrige des Taschenspielers Pinetti verlor er jedoch seine Reputation und konnte als Arzt nicht mehr praktizieren. Er verließ Neapel und reiste nach Rom. [1]

Der Zauberkünstler

In Rom begann de Grisy, seine schon als Jugendlicher gewonnenen Fähigkeiten als Zauberkünstler einzusetzen und trat öffentlich auf. Unter anderem auch in einem Duell mit dem damals bekannten Zauberkollegen Comus. Dank des seinerzeit von Silberman vermachten „Apparates“ gewann de Grisy diesen Wettstreit.

1806 trat er mit großem Erfolg im Vatikan vor Papst Pius VII auf. Hier zeigte er das Kunststücke, das ihn besonders berühmt machen sollte. Er zerstörte eine wertvolle Taschenuhr, von der es hieß, dass sie nur einmal exitiere. Dennoch konnte er sie wieder herstellen und war von diesem Zeitpunkt an so bekannt, dass alle seine folgenden Vorstellungen im Theater ausverkauft waren. [2] Grisy hatte per Zufall einen Tag vor seiner Vorstellung beim Papst ein Duplikat der Taschenuhr entdeckt, das er für sein Kunststücke optimal verwenden konnte.
1828 zeigte de Grisy im Thaeter Strassburg den Kugelfang, den er als Wilhelm-Tell-Schuss mit seinem Sohn inszinierte. Dieser fing die Kugel mit einem Apfel auf, den er mit dem Munde hielt. Durch ein nicht zu klärendes Missgeschick verlief an diesem Abend das Kunststück jedoch tödlich, worüber de Grisy so unglücklich wurde, dass er sich für eine Zeit von der Bühne völlig zurückzog. Erst nach längerer Zeit kehrte de Grisy wieder auf die Bühne zurück, allerdings nannte er sich nun Torrini.

1830 zog es ihn wieder in seine ursprüngliche Heimat und er plante seine Reise dorthin. Kurz zuvor gab er noch eine Vorstellung in Lyon, wo er sich jedoch mit Typhus infizierte und daran starb. [3]

Referenzen

  1. Zauberwelt, Heft 12, 4. Jahrgang, 1899, Seite 177
  2. Zauberwelt, Heft 1, 5. Jahrgang, 1900, Seite 3 ff
  3. Zauberwelt, Heft 3, 5. Jahrgang, 1900, Seite 35 ff