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'''Patrick Page''' | '''Patrick Page''' (* [[17. März]] [[1936]]; † [[11. Februar]] [[2010]]) war ein schottischer Zauberkünstler, Dozent, Autor und Erfinder. | ||
== Leben == | == Leben == | ||
( | Der aus Schottland stammende und später in London (England) lebende Page war von 1962 bis 1975 im Londoner Zaubergeschäft [[Davenports]] angestellt. Seine Künste waren anspruchsvoll und verblüffend, so dass sich im „[[Davenports]]“ häufig bekannte Zauberkünstler trafen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Page war u. a. der Fachberater für die ➟ „[[Wayne Dobson]] Fernseh-Zaubershow“. Zu seinen Erfindungen zählen der „Feuerfächer” und die „Feuerfackel“. | ||
== Die ersten Jahre == | == Die ersten Jahre == | ||
Patrick Page wurde am 17. März 1929 in Schottland, in dem schönen Ort Dundee geboren. Sein Elternhaus war weder reich noch wohlhabend, im Gegenteil! Mit 14 Jahren verließ Patrick die Schule, um Geld zu verdienen. Er jobbte in vielen Bereichen: Er arbeitete auf dem Bau, trug eine Zeit lang die Milch morgens aus und arbeitete auch für längere Zeit in einer Jute-Fabrik. Bis er eines Tages, er war gerade 21 Jahre alt, in einem Secondhand-Laden ein kleines Zauberbuch von Will Goldstone entdeckte. Er besitzt es heute noch. Von nun an war er von der Zauberei besessen und wurde sehr schnell Profizauberer. | Patrick Page wurde am 17. März 1929 in Schottland, in dem schönen Ort Dundee geboren. Sein Elternhaus war weder reich noch wohlhabend, im Gegenteil! Mit 14 Jahren verließ Patrick die Schule, um Geld zu verdienen. Er jobbte in vielen Bereichen: Er arbeitete auf dem Bau, trug eine Zeit lang die Milch morgens aus und arbeitete auch für längere Zeit in einer Jute-Fabrik. Bis er eines Tages, er war gerade 21 Jahre alt, in einem Secondhand-Laden ein kleines Zauberbuch von Will Goldstone entdeckte. Er besitzt es heute noch. Von nun an war er von der Zauberei besessen und wurde sehr schnell Profizauberer. | ||
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Patrick ist von jedem „Spezial-Akt“ begeistert. Egal, ob es sich dabei um einen Clown, Jongleur, Bauchredner oder Zauberer handelt. Er bewundert die wirklich Großen, wie z. B. [[Cardini]], dem es damals gelang, in nur 10 Minuten eine perfekte Darbietung zu zeigen. Heute sieht er Ähnliches nur noch selten. Die Zeiten haben sich geändert. Damals, als es noch die vielen Spielstätten für Zauberkünstler gab, mußten die guten Zauberer fast immer zweimal am Tag auftreten. Sie wußten, daß jede Sekunde zählt und verzichteten auf überflüssige Handbewegung und Geste. Sie feilten ständig an ihren Darbietungen, sie waren nie zufrieden. Diese Einstellung bestimmte ihre perfekten Darbietungen, die man sich immer und immer wieder gerne anschaute. | Patrick ist von jedem „Spezial-Akt“ begeistert. Egal, ob es sich dabei um einen Clown, Jongleur, Bauchredner oder Zauberer handelt. Er bewundert die wirklich Großen, wie z. B. [[Cardini]], dem es damals gelang, in nur 10 Minuten eine perfekte Darbietung zu zeigen. Heute sieht er Ähnliches nur noch selten. Die Zeiten haben sich geändert. Damals, als es noch die vielen Spielstätten für Zauberkünstler gab, mußten die guten Zauberer fast immer zweimal am Tag auftreten. Sie wußten, daß jede Sekunde zählt und verzichteten auf überflüssige Handbewegung und Geste. Sie feilten ständig an ihren Darbietungen, sie waren nie zufrieden. Diese Einstellung bestimmte ihre perfekten Darbietungen, die man sich immer und immer wieder gerne anschaute. | ||
== Davenports == | == Davenports == | ||
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Patrick blieb bis zum Jahre 1975 bei Davenports. Er mußte aufhören, weil seine Auftritte wieder einmal überhand nahmen. Er kam manchmal erst spät nachts nach Hause und schaffte gerade ein paar Stunden Schlaf, bevor er wieder im Davenport-Geschäft hinter dem Tresen stehen mußte. | Patrick blieb bis zum Jahre 1975 bei Davenports. Er mußte aufhören, weil seine Auftritte wieder einmal überhand nahmen. Er kam manchmal erst spät nachts nach Hause und schaffte gerade ein paar Stunden Schlaf, bevor er wieder im Davenport-Geschäft hinter dem Tresen stehen mußte. | ||
== Der Autor == | == Der Autor == | ||
In den 1970er Jahren fing Pat nun auch an, sein Wissen in Büchern und Heften weiterzugeben. 1970 erschien sein erstes Zauberbuch: „How to be a Conjurer“. Danach erschienen „Michael Bentine’s Magic Book“ (1972), die kleine Serie von vier Bändchen „Tricks with Cards“, 1974, „Tricks with Coins“, 1974, „Tricks with Handkerchiefs“, 1974, „Tricks with Paper“, 1974, die später zusammen in dem Buch „Bells Book of Tricks“ in den USA noch einmal herausgegeben wurden. | In den 1970er Jahren fing Pat nun auch an, sein Wissen in Büchern und Heften weiterzugeben. 1970 erschien sein erstes Zauberbuch: „How to be a Conjurer“. Danach erschienen „Michael Bentine’s Magic Book“ (1972), die kleine Serie von vier Bändchen „Tricks with Cards“, 1974, „Tricks with Coins“, 1974, „Tricks with Handkerchiefs“, 1974, „Tricks with Paper“, 1974, die später zusammen in dem Buch „Bells Book of Tricks“ in den USA noch einmal herausgegeben wurden. | ||
Von 1974 bis 1984 unterhielt er in der exklusiven englischen Zauberzeitschrift | Von 1974 bis 1984 unterhielt er in der exklusiven englischen Zauberzeitschrift [[Pabular]] seine ganz spezielle Kolumne „The Page Boy Speaks“, die fast immer von den Abonnenten zu allererst gelesen wurde. Was vor Jahren in Amerika „The Vernon-Touch“ in der Genii war, fand in Pabular mit dem „Seiten-Jungen“ eine würdige Alternative. | ||
1976 erschien dann das „Big Book of Magic“, das für großes Aufsehen sorgte. Patrick hatte ein Jahr daran gearbeitet. Seit langer Zeit war kein so umfassendes Zauberbuch in dem öffentlichen Buchhandel mehr erschienen. Es war eine Sensation. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und kam unter anderem heraus in Spanien, Italien, Frankreich, sowie in Nord- und Südamerika und auch in Südafrika. In England kam es ein Jahr später als Paperback heraus. | 1976 erschien dann das „Big Book of Magic“, das für großes Aufsehen sorgte. Patrick hatte ein Jahr daran gearbeitet. Seit langer Zeit war kein so umfassendes Zauberbuch in dem öffentlichen Buchhandel mehr erschienen. Es war eine Sensation. Es wurde in mehrere Sprachen übersetzt und kam unter anderem heraus in Spanien, Italien, Frankreich, sowie in Nord- und Südamerika und auch in Südafrika. In England kam es ein Jahr später als Paperback heraus. | ||
Leider waren jedoch nicht alle Zauberer über das Buch so glücklich. Der Britische IBM-Ring warf ihn wegen des Zauberbuches aus seinem Verein raus. In Wirklichkeit steckte jedoch hinter diesem Rauswurf nicht das Buch, sondern etwas anderes. Schon seit längerem war der Vorstand des IBM-Ringes mit dem Zauberleben von Patrick nicht einverstanden. Dem erhabenen, vornehmen Vorstand mißfiel es, daß Patrick seine Zauberkunst nahezu überall präsentierte – siehe oben. Das Buch, in dem wertvolle Geheimnisse den Laien erklärt wurden, war nun ein willkommener Anlaß für einen Rauswurf. Aber schon nach 3 Jahren baten sie ihn, wieder einzutreten. Allerdings taten es nicht dieselben Herren, die in rauswarfen, sondern es war Ali Bongo, dem man die Rolle eines Vermittlers zuschob. Kurz danach kam dann etwa die Hälfte des Vorstandes zu Pat, um sich zu entschuldigen. Sie hätten den Rauswurf gar nicht richtig mitbekommen. Sie seien während der Abstimmung auf der Toilette gewesen ... Das war in der Zeit von Jeffery Atkins und Bill Stickland. Wenn Pat heute daran zurückdenkt, schwingt kein Groll in seinen Erinnerungen. Für ihn ist das längst vorbei, und er kann nur noch darüber lachen, daß letzten Endes ihn eigentlich niemand hat aus dem Verein rauswerfen lassen. | Leider waren jedoch nicht alle Zauberer über das Buch so glücklich. Der Britische IBM-Ring warf ihn wegen des Zauberbuches aus seinem Verein raus. In Wirklichkeit steckte jedoch hinter diesem Rauswurf nicht das Buch, sondern etwas anderes. Schon seit längerem war der Vorstand des IBM-Ringes mit dem Zauberleben von Patrick nicht einverstanden. Dem erhabenen, vornehmen Vorstand mißfiel es, daß Patrick seine Zauberkunst nahezu überall präsentierte – siehe oben. Das Buch, in dem wertvolle Geheimnisse den Laien erklärt wurden, war nun ein willkommener Anlaß für einen Rauswurf. Aber schon nach 3 Jahren baten sie ihn, wieder einzutreten. Allerdings taten es nicht dieselben Herren, die in rauswarfen, sondern es war Ali Bongo, dem man die Rolle eines Vermittlers zuschob. Kurz danach kam dann etwa die Hälfte des Vorstandes zu Pat, um sich zu entschuldigen. Sie hätten den Rauswurf gar nicht richtig mitbekommen. Sie seien während der Abstimmung auf der Toilette gewesen ... Das war in der Zeit von Jeffery Atkins und Bill Stickland. Wenn Pat heute daran zurückdenkt, schwingt kein Groll in seinen Erinnerungen. Für ihn ist das längst vorbei, und er kann nur noch darüber lachen, daß letzten Endes ihn eigentlich niemand hat aus dem Verein rauswerfen lassen. | ||
Patrick Page liebt die Zauberei über alles. Sollte er einmal nicht mehr zaubern, würde er gern Autor werden. Er hat bereits kleine Geschichten geschrieben und auch ein Theaterstück, das in den 1970er für eine kurze Zeit in London aufgeführt worden ist, „One way ticket to Paradise“. Darin hat Patrick Page seine Erfahrung mit dem Showbusineß verarbeitet. Ein 3-Personen-Stück: Sänger, Manager, Sekretärin. Die beiden versuchen in dem Stück, den Sänger zu überzeugen, Selbstmord zu begehen. Denn dadurch würde er weltberühmt und unsterblich werden. Zum Schluß gelingt es ihnen, und sie reiben sich genüßlich die Hände, da sie nun mit Neuauflagen der Songs so richtig „absahnen“ können. | Patrick Page liebt die Zauberei über alles. Sollte er einmal nicht mehr zaubern, würde er gern Autor werden. Er hat bereits kleine Geschichten geschrieben und auch ein Theaterstück, das in den 1970er für eine kurze Zeit in London aufgeführt worden ist, „One way ticket to Paradise“. Darin hat Patrick Page seine Erfahrung mit dem Showbusineß verarbeitet. Ein 3-Personen-Stück: Sänger, Manager, Sekretärin. Die beiden versuchen in dem Stück, den Sänger zu überzeugen, Selbstmord zu begehen. Denn dadurch würde er weltberühmt und unsterblich werden. Zum Schluß gelingt es ihnen, und sie reiben sich genüßlich die Hände, da sie nun mit Neuauflagen der Songs so richtig „absahnen“ können. | ||
==Patrick Page, der Mensch== | ==Patrick Page, der Mensch== | ||
Patrick Page kennt das Gewerbe und macht sich so seine Gedanken darüber. Aber er ist dabei stets zurückhaltend und vermeidet Streit und Ärger. | Patrick Page kennt das Gewerbe und macht sich so seine Gedanken darüber. Aber er ist dabei stets zurückhaltend und vermeidet Streit und Ärger. Z. B. besuchter er einmal ein Seminar eines kanadischen Kollegen, der unter anderem den Effekt „Papier zu Geldschein“ erklärte. Eine Erfindung von Patrick Page aus den frühen 1960er Jahren. Der Kollege erkundigte sich, ob Patrick Page unter den Zuschauern sei, und würdigte ihn auch als den Erfinder dieses wunderschönen Kunststückes. Anschließend verkaufte der Dozent eine DVD mit der Erklärung dazu. Patrick Page erhielt jedoch keinen Cent dafür. Er wurde noch nicht einmal um Erlaubnis gefragt. Patrick registrierte dies und ließ es geschehen. Er weiß ja, daß es sein Kunststück ist, dieses Wissen allein genügt ihm und gibt ihm Zufriedenheit. | ||
== Erfindungen == | |||
* 1960: [[Paper to Money]] | |||
== Veröffentlichungen == | == Veröffentlichungen == | ||
* „Book of Visual Comedy“, 2002 | * „Book of Visual Comedy“, 2002 | ||
* [[Bell’s Book of Tricks]] 1974 | * [[Bell’s Book of Tricks]] 1974 | ||
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* Misers Dream, The Ohne Jahr | * Misers Dream, The Ohne Jahr | ||
== Quellen == | |||
* [[Magische Welt 2005 - Nr. 3]], Sonderheft | |||
{{DEFAULTSORT:Page, Patrick}} | {{DEFAULTSORT:Page, Patrick}} | ||
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[[Kategorie:Zauberkünstler]] | [[Kategorie:Zauberkünstler]] | ||
[[Kategorie:Gestorben 2010]] | [[Kategorie:Gestorben 2010]] | ||
[[Kategorie:Autor]][[Kategorie:Dozent]] | [[Kategorie:Autor]] | ||
[[Kategorie:Mann]] | |||
[[Kategorie:Dozent]] | |||
[[Kategorie:Lesenswert]] | |||
[[Kategorie:Thema Patrick Page]] | |||
[[Kategorie:Biografien]] | |||
[[en:Patrick Page]] |
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