Bocardo: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bocardo''', *[[16. März]] [[1902]] als ''Theo Bozenhard'' in Stuttgart; †[[2. Mai]] [[1958]] in Bad Elster war ein deutscher Zauberkünstler.
'''Bocardo''', *[[16. März]] [[1902]] als ''Theo Bozenhard'' in Stuttgart; †[[2. Mai]] [[1958]] in Bad Elster war ein deutscher Zauberkünstler.


==Leben==
== Leben ==
Im März 1933 wurde er Mitglied im Magischen Zirkel (Nr. 1115 Theo Bozenhard, Ingenieur<ref>[[Magie]], 16. JG., Nr. 3, März 1933, S. 34</ref>).
Bocardo erkrankte mit 8 Jahren an Diphtherie, er mußte aus der Schule genommen werden und bekam durch einen Privatlehrer einen ersten Kontakt zur Zauberei. Anschließend besuchte er wieder das Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen und wurde In­ge­nieur bei Junkers-Bosch in Stuttgart und später bis zur Ausbombung 1944 in Leipzig.
Bocardo war u. a. Kurator des Magischen Museums in Leipzig und überführte die Kollmann-Sammlung- Prof. Dr. Arthur Kollmann - in das Grassi-Museum. Siehe auch „Zauberkunst“ 3. Jahrg. ’57.
 
Er wurde ein aktives Mitglied im [[Magischer Zirkel von Deutschland|Magischen Zirkel]]. Er war gut bekannt mit [[Fredo Marvelli]] und [[Kalanag]].
 
Durch die Ausbombung 1944 wurde die Familie Bozendard ins Vogtland evakuiert, und als Bocardo 1946 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, wollte er nicht mehr zu Bosch als Ingenieur zurück, sondern erfüllte sich seinen heimlichen Wunsch, zur Bühne zu gehen.
 
Vorbelastet durch seinen Onkel – Schauspieler am Thalia-Theater in Hamburg, und noch heute gibt es dort einen Albert Bozenhard-Platz – schloß er sich bald einer Schauspieltruppe an. Er spielte in Operetten und Lustspielen mit, und oft wur­de sein magisches Können mit einem Zau­­ber­trick eingebaut. So kam es, daß die Zauberei immer mehr für die Zukunft in seine Pläne rückte, und er bald mit eigenen Un­terhaltungsabenden in Schulen, Sanatorien und bei der russischen Besatzung arbeitete.
 
Ende der 40er ging dann alles relativ schnell. Konzert-Agenturen übernahmen vorwiegend die Planung seiner Tourneen, und mo­natlich hatte er 18 – 20 abend­füllende Ein­sätze. Zwischendurch natürlich auch 15tägige Engagements in Varietés: [[Steintor-Varieté]] Halle, [[Kry­stall­palast]] Leipzig u. a.,  aber auch Galas im Westen Deutschlands. Bis 1957 führte er auch Bäder-Tour­neen an der Ostsee durch." <ref>* [[Magische Welt]], Heft 1, 51. Jahrgang, 2002, Brief von der Tochter Ingrid, Ehefrau von [[Pollux]]</ref>
 
Bocardo wurde im März 1933 Mitglied im MZvD (Nr. 1115 Theo Bozenhard, Ingenieur<ref>[[Magie]], 16. JG., Nr. 3, März 1933, S. 34</ref>).
Er war u. a. Kurator des Magischen Museums in Leipzig und überführte die Kollmann-Sammlung- Prof. Dr. Arthur Kollmann - in das Grassi-Museum. Siehe auch „Zauberkunst“ 3. Jahrg. ’57.
Bocardo war Mitglied des Magischen Zirkels Leipzig. Sein Lehrer war Willi Widmann.
Bocardo war Mitglied des Magischen Zirkels Leipzig. Sein Lehrer war Willi Widmann.
Sein abendfüllendes Programm war in der Regel dreigeteilt:
 
== Bocardos Programm ==
Das abendfüllende Programm war in der Regel dreigeteilt:
 
* 1. Teil - Bunte Zauberei
* 1. Teil - Bunte Zauberei
* 2. Teil - Vollendete Kartenkunst
* 2. Teil - Vollendete Kartenkunst
* 3. Teil - Experimente aus dem Gebiet des Unerklärlichen<ref>Auszug aus Programmheft der KGD 1952</ref>
* 3. Teil - Experimente aus dem Gebiet des Unerklärlichen<ref>Auszug aus Programmheft der KGD 1952</ref>


==Über Bocardo==
Zitat aus der Zeitschrift [[Magische Welt]] von der Tochter Ingrid [[Pollux]]: <br />
"Mein Vati Theo Bozenhard-Bocardo wurde am 16. März 1902 in Stuttgart geboren, erkrankte mit 8 Jahren sehr schwer an Diphtherie, mußte aus der Schule genommen werden und bekam durch einen Privatlehrer einen ersten Kontakt zur Zauberei. Anschließend natürlich wieder Schule, Gymnasium, Studium in Tübingen, In­ge­nieur bei Junkers-Bosch in Stuttgart und später bis zur Ausbombung 1944 in Leipzig. Schon damals war er im Magischen Zirkel ak­tives Mitglied, kannte [[Fredo Marvelli]] und [[Kalanag]] persönlich sehr gut und zauberte gern mit und bei Freunden und Bekannten.
Durch die Ausbombung 1944 sind wir ins Vogtland evakuiert worden, und als Vati 1946 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, wollte er nicht mehr zu Bosch als Ingenieur zurück, sondern erfüllte sich seinen heimlichen Wunsch, zur Bühne zu gehen. Vorbelastet durch seinen Onkel – er war Schauspieler am Thalia-Theater in Hamburg, und noch heute gibt es dort einen Albert Bozenhard-Platz – schloß er sich bald einer Schauspieltruppe an. Er spielte in Operetten und Lustspielen mit, und oft wur­de sein magisches Können mit einem Zau­­ber­trick da und dort mit eingebaut. So kam es, daß die Zauberei immer mehr für die Zukunft in seine Pläne rückte, und er bald mit eigenen Un­terhaltungsabenden in Schulen, Sanatorien und bei der russischen Besatzung arbeitete – es galt ja zu überleben und die Familie zu er­­nähren.
Ende der 40er ging dann alles relativ schnell. Konzert-Agenturen übernahmen vorwiegend die Planung seiner Tourneen, und mo­natlich hatte er 18 – 20 abend­füllende Ein­sätze. Zwischendurch natürlich auch 15tägige Engagements in Varietés: [[Steintor-Varieté]] Halle, Kry­stall­palast Leipzig etc., etc., aber auch Galas in der BRD. Bis 1957 führte er auch Bäder-Tour­neen an der Ostsee durch."
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==Literatur==
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* [[Magische Welt]], Heft 1, 51. Jahrgang, 2002
* [[Magische Welt]], Heft 1, 51. Jahrgang, 2002
* Die [[Zauberkunst]], 3. Jahrgang, 1957
* Die [[Zauberkunst]], 3. Jahrgang, 1957


==Fußnoten==
{{Nachweise}}
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