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Bocardo

Aus Zauber-Pedia
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Bocardo, Foto vom 12. Mai 1956, Killesberg, Stuttgart

Bocardo (* 16. März 1902 als Theo Bozenhard in Stuttgart; † 2. Mai 1958 in Bad Elster) war ein deutscher Zauberkünstler.

Leben

Bocardo erkrankte mit 8 Jahren an Diphtherie, er musste aus der Schule genommen werden und bekam durch einen Privatlehrer einen ersten Kontakt zur Zauberei. Anschließend besuchte er wieder das Gymnasium. Nach dem Abitur studierte er in Tübingen und wurde In­ge­nieur bei Junkers-Bosch in Stuttgart und später bis zur Ausbombung 1944 in Leipzig.

Er wurde ein aktives Mitglied im Magischen Zirkel. Er war gut bekannt mit Fredo Marvelli und Kalanag.

Durch die Ausbombung 1944 wurde die Familie Bozendard ins Vogtland evakuiert, und als Bocardo 1946 aus der Gefangenschaft entlassen wurde, wollte er nicht mehr zu Bosch als Ingenieur zurück, sondern erfüllte sich seinen heimlichen Wunsch, zur Bühne zu gehen.

Vorbelastet durch seinen Onkel – Schauspieler am Thalia-Theater in Hamburg, und noch heute gibt es dort einen Albert Bozenhard-Platz – schloss er sich bald einer Schauspieltruppe an. Er spielte in Operetten und Lustspielen mit, und oft wur­de sein magisches Können mit einem Zau­­ber­trick eingebaut. So kam es, dass die Zauberei immer mehr für die Zukunft in seine Pläne rückte und er bald mit eigenen Un­terhaltungsabenden in Schulen, Sanatorien und bei der russischen Besatzung arbeitete.

Ende der 1940er ging dann alles relativ schnell. Konzert-Agenturen übernahmen vorwiegend die Planung seiner Tourneen und mo­natlich hatte er 18 bis 20 abend­füllende Ein­sätze. Zwischendurch auch 15-tägige Engagements in Varietés: Steintor-Varieté Halle, Kry­stall­palast Leipzig u. a., aber auch Galas im Westen Deutschlands. Bis 1957 führte er auch Bäder-Tour­neen an der Ostsee durch." [1]

Bocardo wurde im März 1933 Mitglied im MZvD (Nr. 1115 Theo Bozenhard, Ingenieur[2]). Er war u. a. Kurator des Magischen Museums in Leipzig und überführte die Kollmann-Sammlung – Prof. Dr. Arthur Kollmann – in das Grassi-Museum. Siehe auch „Zauberkunst“ 3. Jahrg. ’57.

Bocardo war Mitglied des Magischen Zirkels Leipzig. Sein Lehrer war Willy Widmann.

Bocardos Tochter heißt Ingrid. Sie war lange Zeit die Ehefrau und Partnerin des Schweizer Zauberkünstler Pol Pollux.

Bocardos Programm

Das abendfüllende Programm war in der Regel dreigeteilt:

  • 1. Teil - Bunte Zauberei
  • 2. Teil - Vollendete Kartenkunst
  • 3. Teil - Experimente aus dem Gebiet des Unerklärlichen[3]
Plakat Bocardo, 1955
Plakat Bocardo, 1953
Plakat Bocardo, 1951

Literatur

Quellen

  • Nachruf in Zauberkunst, Heft 3, 4. Jahrgang, Juni 1958, Seite 50

Nachweise

  1. * Magische Welt, Heft 1, 51. Jahrgang, 2002, Brief von der Tochter Ingrid, Ehefrau von Pollux
  2. Magie, 16. JG., Nr. 3, März 1933, S. 34
  3. Auszug aus Programmheft der KGD 1952