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Zauberkasten: Unterschied zwischen den Versionen

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Inzwischen wurden Zauberkästen auch begehrte Sammlerobjekte.  
Inzwischen wurden Zauberkästen auch begehrte Sammlerobjekte.  


Spätestens seit der Herausgabe des Periodikums "[[A-B-C of Magic Sets]]" im Jahre 1980 hat sich zunehmend der Ausdruck '''[[Zauberset]]''' etabliert. Eine Aufstellung von Zaubersets gibt es hier: [[:Kategorie:Zauberkasten | Zauberkästen]]
Spätestens seit der Herausgabe des Periodikums [[A-B-C of Magic Sets]] im Jahre 1980 hat sich zunehmend der Ausdruck '''[[Zauberset]]''' etabliert. Eine Aufstellung von Zaubersets gibt es hier: [[:Kategorie:Zauberkasten | Zauberkästen]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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== Der Goethe-Zauberkasten ==
== Der Goethe-Zauberkasten ==
»SPIELZEUGKASTEN der Enkel Goethes, bestehend aus 17 Gegenständen [2 Polichinels, 1 magischem Quodlibet, 1 Zauberquadrat, 1 Domino, 1 Zusammensetzspiel u.a.m.]. Beiliegend 25 Zettel mit handschriftlichen Angaben von Zauberkunststücken. Alles in einem blau überzogenem Holzkasten« [[Bild: Goethe-Kasten-WW.jpg|thumb|200px|Der Goethe-Zauberkasten, Foto: W. Witt]]
»SPIELZEUGKASTEN der Enkel Goethes, bestehend aus 17 Gegenständen [2 Polichinels, 1 magischem Quodlibet, 1 Zauberquadrat, 1 Domino, 1 Zusammensetzspiel u.a.m.]. Beiliegend 25 Zettel mit handschriftlichen Angaben von Zauberkunststücken. Alles in einem blau überzogenem Holzkasten« [[Bild: Goethe-Kasten-WW.jpg|thumb|200px|Der Goethe-Zauberkasten, Foto: W. Witt]]
»Es ist bekannt, dass Goethe die Taschenspielerkunststückchen seiner Enkel als „ein herrliches Mittel zur Ubung in freier Rede und Erlangung einiger körperlichen und geistigen Gewandtheit“ gern sah [vgl. Eckermanns „Gespräche mit Goethe“ ed. Houben, S. 600f.] und durch Geschenke förderte. So bat er am 2. November 1830 Marianne von Willemer um Besorgung eines Kästchens, „worin mancherley Geräthschaften zu Taschenspieler-Künsten mit Anweisung zum Gebrauch beysammen“ seien, „wie es einem Anfänger, einem Knaben von 12 Jahren genügen könnte“. Am 19. Dezember dankte er „für die gefällige schnelle Besorgung“ und sandte gleichzeitig den Betrag für den Taschenspielerapparat, der 8ft. 30kr. kostete und hier vorliegt. [Die Anweisungen zum Gebrauch sind mit dem Anfangsbuchstaben A des Namens des Lieferanten Albert gezeichnet.] «  
[[Datei:W-Goethe.png|50px]]»Es ist bekannt, dass Goethe die Taschenspielerkunststückchen seiner Enkel als „ein herrliches Mittel zur Ubung in freier Rede und Erlangung einiger körperlichen und geistigen Gewandtheit“ gern sah [vgl. Eckermanns „Gespräche mit Goethe“ ed. Houben, S. 600f.] und durch Geschenke förderte. So bat er am 2. November 1830 Marianne von Willemer um Besorgung eines Kästchens, „worin mancherley Geräthschaften zu Taschenspieler-Künsten mit Anweisung zum Gebrauch beysammen“ seien, „wie es einem Anfänger, einem Knaben von 12 Jahren genügen könnte“. Am 19. Dezember dankte er „für die gefällige schnelle Besorgung“ und sandte gleichzeitig den Betrag für den Taschenspielerapparat, der 8ft. 30kr. kostete und hier vorliegt. [Die Anweisungen zum Gebrauch sind mit dem Anfangsbuchstaben A des Namens des Lieferanten Albert gezeichnet.] «  
Der Kasten befindet sich heute im Düsseldorfer Goethe-Museum und wird gern interessierten Besuchern gezeigt. Er enthält zu den oben im Zitat erwähnten Utensilien weiter ein Paar hölzerne Ball-Vasen (TA003) in der Art der schon erwähnten Eiervase, sowie ein Münzentablett aus Metall (TA053), das Kunststück [[Der schnelle Gesandte]] (TA031), den Sechs-Schachtel- Trick aus Metall (TA043), ein besonderes Kartenspiel mit Schachtel sowie die Hirse-Glocke mit dem dazugehörigen Faß.   
Der Kasten befindet sich heute im Düsseldorfer Goethe-Museum und wird gern interessierten Besuchern gezeigt. Er enthält zu den oben im Zitat erwähnten Utensilien weiter ein Paar hölzerne Ball-Vasen (TA003) in der Art der schon erwähnten Eiervase, sowie ein Münzentablett aus Metall (TA053), das Kunststück [[Der schnelle Gesandte]] (TA031), den Sechs-Schachtel- Trick aus Metall (TA043), ein besonderes Kartenspiel mit Schachtel sowie die Hirse-Glocke mit dem dazugehörigen Faß.   


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== Allgemeines ==
== Allgemeines ==
Geht man von der ursprünglichen Bedeutung des Taschenspieler-Apparates aus, weist dieser auf das aus mehreren Teilen bestehende Rüstzeug eines Zauberkünstlers hin. Für unsere Zeit eignet sich hierfür das englische Wort Set, das Satz = Zusammengehöriges bedeutet.  
Geht man von der ursprünglichen Bedeutung des Taschenspieler-Apparates aus, weist dieser auf das aus mehreren Teilen bestehende Rüstzeug eines Zauberkünstlers hin. Für unsere Zeit eignet sich hierfür das englische Wort Set, das Satz = Zusammengehöriges bedeutet.  
Der Zauberkasten - hier liegt die Betonung auf Kasten - hat sich bis zur Jahrhundertwende und gelegentlich darüber hinaus behaupten können. Wahrscheinlich wurde er im Zuge der Rationalisierung mit der Zeit vom Pappkarton verdrängt.  
Der Zauberkasten hier liegt die Betonung auf Kasten hat sich bis zur Jahrhundertwende und gelegentlich darüber hinaus behaupten können. Wahrscheinlich wurde er im Zuge der Rationalisierung mit der Zeit vom Pappkarton verdrängt.  
Die Zaubersets unserer Zeit weisen inzwischen die unterschiedlichsten Arten auf. Die gebräuchlichste ist die Schachtelform, die aus einem Boden und Deckel besteht. Im Boden befinden sich meist mehrere Fächer, die die einzelnen Trickgeräte aufnehmen. [[MS 119]] Bei manchen Sets fallen allerdings die Fächer weg, und man findet die Tricks lose in einer Plastiktüte. [[Q-Pak Magic | MS237]]  
Die Zaubersets unserer Zeit weisen inzwischen die unterschiedlichsten Arten auf. Die gebräuchlichste ist die Schachtelform, die aus einem Boden und Deckel besteht. Im Boden befinden sich meist mehrere Fächer, die die einzelnen Trickgeräte aufnehmen. [[MS 119]] Bei manchen Sets fallen allerdings die Fächer weg, und man findet die Tricks lose in einer Plastiktüte. [[Q-Pak Magic | MS237]]  
Aus Hongkong und Japan kommen die Zaubersets in Blisterform. Hier werden die Utensilien auf einen gestalteten Karton gelegt, der mit einer Klarsichtfolie im Tiefziehverfahren überspannt wird [[MS0214]]. Bastelbögen aus Karton in Form von Mappen oder Büchern zählen ebenfalls zu den Zaubersets.  
Aus Hongkong und Japan kommen die Zaubersets in Blisterform. Hier werden die Utensilien auf einen gestalteten Karton gelegt, der mit einer Klarsichtfolie im Tiefziehverfahren überspannt wird [[MS0214]]. Bastelbögen aus Karton in Form von Mappen oder Büchern zählen ebenfalls zu den Zaubersets.  
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Fast vergessen ist jedoch die [[Hirse Glocke]], zu der meist ein kleines [[Hirsefass]] gehört, das mit Hirse oder Reis gefüllt und mit einem Hut bedeckt zur Seite gestellt wird. Die Glocke zeigt der Taschenspieler leer und stellt sie neben den Hut. Nach einem Zauberspruch zeigt sich, daß die Körner aus dem Faß verschwunden und unter der Glocke angekommen sind.
Fast vergessen ist jedoch die [[Hirse Glocke]], zu der meist ein kleines [[Hirsefass]] gehört, das mit Hirse oder Reis gefüllt und mit einem Hut bedeckt zur Seite gestellt wird. Die Glocke zeigt der Taschenspieler leer und stellt sie neben den Hut. Nach einem Zauberspruch zeigt sich, daß die Körner aus dem Faß verschwunden und unter der Glocke angekommen sind.


== Referenzen ==
== Quellen ==
<references />
* [[Zauberkästen (Buch)|Zauberkästen – Sammlung Wittus Witt]], Hugendubel Verlag, München, 1987
 
{{Nachweise}}
[[Kategorie:Zauberkunst]]
[[Kategorie:Zauberkunst]]
[[Kategorie:Lesenswert]]
[[en:Magic Set]]
28.214

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