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Richard Laumann

Aus Zauber-Pedia
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Richard Laumann
Briefbogen von Richard Laumann

Richard Laumann (* 17. Mai 1885 in Stötteritz bei Leipzig; † 18. April 1947[1]) war ein deutscher Zauberkünstler und Vereinsgründer.

Leben

Fritz Emil Richard Laumann lebte im Raum Leipzig. Von Haus aus war er Lichtdrucker.

1927 war er wesentlich an der Gründung des Ortstzirkels Chemnitz im Verein Magischer Zirkel von Deutschland beteiligt. Bereits 1922 war er dem Verein beigetreten.

Zu seinen Interessen gehörte das Aufklären von spiritistischen Phänomenen.[2]

Trivia

Von Richard Laumann existieren vier handschriftliche Roman-Manuskripte, die nach und nach transkribiert wurden.

  • Schach dem Tode erzählt von zwei Freunden, einem Arzt und einem Chemiker, die ein Mittel entwickeln, das den Tod besiegen und das Leben verlängern kann. Zunächst herrscht weltweite Begeisterung, doch bald zeigt sich, dass das „ewige Leben“ soziale Spannungen verschärft: Erbstreitigkeiten, Schuldfragen und moralische Konflikte entstehen. Am Ende bleibt offen, ob der Sieg über den Tod wirklich ein Segen ist – der Roman wirft vor allem ethische und gesellschaftliche Fragen über Leben, Tod und Gerechtigkeit auf.
  • Die schwarze Madonna erzählt die Geschichte des Malers Hempel, der nach Liebe, Verlust und Verrat sein berühmtestes Werk schafft: eine Madonna, die er aus Schmerz schwarz übermalt. Die Themen des Romans sind Reinheit, Schuld, künstlerische Inspiration und die Suche nach innerem Frieden.
  • Amor und Perversia verknüpft eine Liebes- und Familiengeschichte mit einem aufklärerischen Diskurs über Liebe, Sexualität und moralische Abwege – am Ende siegt die Kraft der reinen Liebe.
  • Der Roman Weihnachtsmysterium erzählt von der Lebensgeschichte des aufgeweckten Jungen Horst, der vom neugierigen Dorfkind zum gebildeten Arzt heranwächst. Zwischen Naturbeobachtung, sozialer Not und weihnachtlicher Wärme entfaltet sich eine zeittypische Erzählung über Wissen, Moral und den Kontrast zwischen Arm und Reich.

Literarische Einordnung

Richard Laumann zeigt in seinen Texten ein beachtliches erzählerisches Können, geprägt von einer bildhaften, pathetischen Sprache und starker Milieuschilderung. Er beherrscht die dramatische Zuspitzung und verleiht seinen Geschichten klare emotionale Spannungen, auch wenn seine Figuren eher typisiert als psychologisch fein gezeichnet sind. Während seine ernsten Stoffe gesellschaftskritisch und ideenreich sind, überzeugt das Weihnachtsmärchen durch eine schlichte, stimmungsvolle Erzählweise. Laumann ist kein moderner Stilist, aber ein Autor mit sicherem Gespür für dramatische Wirkung, Atmosphäre und erzählerische Anschaulichkeit.

Quellen

  • Magie, 77. Jahrgang, Heft 5/6, 1997, Seite 204
  • Magie, 74. Jahrgang, Heft 12, Dezember 1994, Seite 456

Nachweise

  1. Angaben über eine E-Mail-Korrespondenz mit Beleg eines Fotos des Stammbuches Laumann, das sich inzwischen in der Sammlung Wittus Witt befindet
  2. Magie, 10. Jahrgang, April 1927, Seite 20