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Magischer Zirkel Leipzig

Aus Zauber-Pedia
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Der Magische Zirkel Leipzig e.V. ist ein Ortszirkel im Verband des Dachvereins Magischer Zirkel von Deutschland (MZvD).

Historische Entwicklung

Die Leipziger Ortsgruppe des Magischen Zirkels von Deutschland (MZvD) wurde am 29. November 1921 in der Artistenbörse "Restaurant zum Roland" gegründet. Die Gründungsmitglieder waren Alfred Wiltsch, der zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde, Franz Bachmann, Wilhelm Backhaus (Kassierer), Franz Wiltsch (Schriftführer), Kurt Engelberg, Hans Jäger und Ferdinand Uter.

Die ersten Zusammenkünfte der Ortsgruppe fanden in den Wohnungen der Mitglieder statt. Noch im Gründungsjahr wurden Christos Fassula, Rudolf Forster und Ernest Thorn als neue Mitglieder aufgenommen. Bereits 1922 zählte der Zirkel 30 Mitglieder. In diesem Jahr trat auch Arthur Kollmann bei, der zugleich das erste Ehrenmitglied wurde.

Entwicklung in den 1920er Jahren

In den Jahren 1923 bis 1929 wurde der Hauptvorstand des MZvD von Hamburg nach Leipzig verlegt. 1924 fand die Hauptversammlung des MZvD in Leipzig statt. Während dieser Phase wurden ausschließlich Mitglieder des Leipziger Zirkels in den Vorstand des Gesamtverbandes gewählt, wodurch zahlreiche Mitglieder zentrale organisatorische Aufgaben übernahmen.

Ferdinand Uter wurde Chefredakteur des Vereinsorgans Magie. Der Vertrieb dieser Zeitschrift erfolgte über den Verlag von Franz Bachmann. 1923 begann Professor Kollmann mit seinen Vorlesungen über das Taschenspiel an der Volkshochschule und der Universität Leipzig, wobei er Unterstützung von weiteren Zirkelmitgliedern erhielt.

Im Jahr 1928 wurde der Hauptsitz des MZvD wieder nach Hamburg verlegt. 1932 gestaltete die Leipziger Ortsgruppe die Januar-Ausgabe der Magie.

Die Zeit des Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg

Im Jahr 1939 vermachte Professor Kollmann seine umfangreiche magische Sammlung der Ortsgruppe Leipzig. Die Sammlung wurde im Grassi-Museum aufbewahrt. Ein Großteil dieser Sammlung wurde jedoch 1944 durch einen Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Im Februar 1946 fanden die verbliebenen Mitglieder des Zirkels wieder zusammen. Am 1. September 1946 erfolgte unter der Leitung von Georg Mühlberg die Neugründung des Leipziger Zirkels. Dieser war zunächst dem Volksbildungsamt angeschlossen und wurde nach einer organisatorischen Umstrukturierung eine Unterabteilung der Volksbühne Leipzig. Bereits 1947 stieg die Mitgliederzahl auf 40 Personen.

Am 15. Februar 1947 fand die erste öffentliche Zaubervorstellung nach dem Krieg im Weißen Saal des Leipziger Zoos statt.

Entwicklung in der DDR-Zeit

1951 wurde die Tradition der Messetreffen gegründet. Diese Besuche in Leipzig dienten als wichtige Gelegenheiten, um Kontakte zwischen ost- und westdeutschen Zauberkünstlern zu pflegen.

1952 wurde in Leipzig das Zentralhaus für Laienkunst gegründet, das 1954 in Zentralhaus für Volkskunst und 1962 in Zentralhaus für Kulturarbeit der DDR umbenannt wurde. Max Laußmann, der zu dieser Zeit Vorsitzender des Leipziger Ortszirkels war, organisierte hier die ersten Maßnahmen zur strukturierten Organisation der Zauberkunst in der DDR. In diesem Rahmen fand 1952 der erste Kongress der DDR-Zauberkünstler in Leipzig statt.

1954 wurde Max Laußmann Leiter der vorläufigen Zentralstelle zur Vorbereitung der Gründung des Magischen Zirkels der DDR. Im November 1955 organisierte das Zentralhaus für Kulturarbeit die Arbeitstagung des Magischen Zirkels der DDR in Leipzig.

Am 20./21. Oktober 1956 wurde in Leipzig der III. Magische Kongress (auch als 3. Arbeitstagung oder Magischer Kongress 1956 bezeichnet) durchgeführt. Während der Hauptversammlung dieses Kongresses wurde der Magische Zirkel der DDR offiziell gegründet. In Leipzig wurde zudem ein Sachgebiet "Magischer Zirkel" im Zentralhaus für Volkskunst eingerichtet, in dem Max Laußmann hauptamtlich tätig war.

In den folgenden Jahren fanden in Leipzig weitere bedeutende Veranstaltungen statt, darunter der Cocktail der Magier 1957 sowie der Jubiläumskongress 1966.

1973 wurde das Kraftfahrzeug-Instandsetzungswerk Leipzig der Trägerbetrieb des Ortszirkels. Als Trägereinrichtung fungierte das Kabinett für Kulturarbeit der Stadt Leipzig. 1981 erhielt der Leipziger Zirkel die Medaille "Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv der DDR". Bis dahin war er bereits viermal mit dem Titel "Hervorragendes Volkskunstkollektiv" ausgezeichnet worden.

1983 wurden die Klubräume des Magischen Zirkels Leipzig unter dem Namen "Magic Studio Leipzig" in den Räumen einer ehemaligen Tanzschule eröffnet. Diese umfassten einen Klubraum mit etwa 50 Zuschauerplätzen, einen kleineren Zirkelraum, eine Küche sowie sanitäre Einrichtungen. Die notwendigen Rekonstruktionsarbeiten wurden durch die Zirkelmitglieder selbst durchgeführt. 1991 mussten die Klubräume jedoch aufgegeben werden, da die Miete von 88 DM auf 1300 DM angestiegen war.

Nach der Wiedervereinigung

Am 2. April 1990 wurde der Magische Zirkel Leipzig nach bundesdeutschem Recht in das Vereinsregister der Stadt Leipzig eingetragen.

Am 20. November 1990 erfolgte die offizielle Wiederaufnahme des Leipziger Ortszirkels in den Magischen Zirkel von Deutschland (MZvD).

Ortszirkel-Vorsitzende

  • 1921 – Januar 1922 Alfred Wiltzsch
  • Januar 1922 – 21. Juli 1923 Ferdinand Uter
  • 22. Juli 1923 – 20. August 1923 Georg Mühlberg
  • 20. August 1923 – Mitte 1924 Ferdinand Uter
  • Mitte 1924 – August 1925 Georg Mühlberg
  • August 1925 – September 1928 Bruno Linke
  • September 1928 – 9. Juli 1930 Walter Schmidt
  • 10. Juli 1930 – 15. Juli 1932 Franz Bachmann
  • 16. Juli 1932 – Oktober 1935 Theo Bozenhard
  • Oktober 1935 – Mitte 1948 Kurt Wünsche
  • Mitte 1948 – Mitte 1950 Georg Mühlberg
  • Mitte 1950 – Mitte 1955 Max Lausmann
  • Mitte 1955 – Mitte 1959 Horst Gehrke
  • Mitte 1959 – Mitte 1968 Max Lausmann
  • Mitte 1968 – Mitte 1969 Arno Schoof
  • Mitte 1969 – April 1973 Rolf Rosenberger
  • Mai 1973 – Mitte 1986 Peter Schreiber
  • Mitte 1986 – Mitte 1987 Rolf Rosenberger
  • Mitte 1987 – Mai 1988 Peter Schreiber
  • Mai 1988 – 14. März 1995 Rolf Rosenberger
  • 15. März 1995 – 11. April 2014 Günter Thiel
  • seit 2014 Michael Schreiber

Mitglieder (Auswahl)

Neben den oben bereits genannten Zauberkünstlern waren bzw. sind Mitglied im MZ Leipzig:

Literatur

  • Franz Bachmann: Die Ortsgruppe Leipzig, in: Magie 15. Jahrgang, Heft 1, 1932, Seite 2f
  • Willy Backhaus: Gründung der Ortsgruppe, in: Magie, 4. Jahrgang, Heft 7, Januar 1922, Seite 446f
  • Hausmann, E.: Leipzig schreibt uns, in: Magie 30. Jahrgang, Heft 2, 1950, Seite 33
  • Pahl, Torsten, Kaiser, Karl-Heinz, Steffen Taut: Festakt im Krystallpalast – Magischer Zirkel Leipzig wird 90 Jahre, in: Magie, 91. Jahrgang, Heft 3, 2011, Seite 120f
  • Magischer Zirkel Leipzig e.V.: Chronik 1921–2010, Leipzig, 2011

Web-Links