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Jochen Zmeck: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Zmeck-Prospekt.jpg | 150px|thumb|Jochen Zmeck Prospekt, Archiv: Wittus Witt]]
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'''Jochen Zmeck''' (* [[28. Mai]] [[1929]]; † [[8. Mai]] [[2010]] in Rüdnitz/Berlin) war ein deutscher Zauberkünstler, Autor und Dozent.
'''Jochen Zmeck''' (* [[28. Mai]] [[1929]] in Berlin-Hohenschönhausen; † [[8. Mai]] [[2012]] in Rüdnitz/Berlin) war ein deutscher Zauberkünstler, Autor und Dozent.


== Leben ==
== Leben ==
Der in Berlin geborene Künstler war seit 1958 hauptberuflich Zauberkünstler und Fachschriftsteller. Besonders als letzterer hat er sich einen Namen mit Artikeln in Fachzeitschriften und Buchveröffentlichungen gemacht. Zu seinen bekanntesten Werken zählen: „Wunderwelt Magie“, 1967; „Das Handbuch der Magie“, 1978, das insgesamt 7 Auflagen erleben konnte.  
=== Die Anfänge ===
Mit 16 Jahren wurde Jochen Zmeck zum Militär eingezogen und zweimal verwundet. Er geriet in russische Gefangenschaft, aus der er allerdings schon nach wenigen Tagen fliehen konnte. 1946 meldete er sich für einen Kursus an, um Lehrer zu werden. Da war Zmeck gerade mal 17 Jahre alt. Nach 3 Monaten wurde er als fertiger Lehrer entlassen. Aber er bildete sich weiter und belegte ein Fernstudium für Chemie, das er nach drei weiteren Jahren mit einem Staatsexamen erfolgreich abschließen konnte. 1952 begann er in Bernau als Lehrer für Chemie und Physik zu arbeiten. Hier blieb er bis 1958. Der Beruf machte ihm auf die Dauer keinen Spaß mehr, weil, so sagte Zmeck in einem Gespräch: „ ... ich mich politisch missbraucht fühlte. Ich sollte immer den Staat vertreten, das war mir über.“ Also kündigte er kurzerhand, und da er nicht in der Partei war, konnte man ihn davon auch nicht abhalten.  


== Über Jochen Zmeck ==
=== Der Zauberkünstler ===
* Zeitschrift [[Magische Welt]], Heft 4, 2010
Jochen Zmeck machte nun endlich sein Hobby zum Beruf. Er begann zu akquirieren und schrieb unendlich viele Briefe und Bewerbungen. So auch an den berühmten Friedrichstadtpalast in Berlin. Man lud ihn ein vorzuzaubern. Zmeck zeigte sein Kinderprogramm und wurde sofort engagiert. Im Dezember 1958 konnte er seinen ersten großen Auftritt im Friedrichstadtpalast absolvieren. Bis 1991 trat er hier insgesamt 11-mal auf.
 
Gleichzeitig erarbeitete Jochen Zmeck ein abendfüllendes Programm, das er der Konzert- und Gastspieldirektion anbot. Auch das war sofort erfolgreich und ab sofort wurde er von der Agentur stets ein Jahr im Voraus gebucht. Ab 1959 zauberte er nun vermehrt in Bars und Kabaretts. 1969 reiste er zum ersten Mal nach Helsinki zu einer Fernsehsendung. Weitere in seiner Heimat folgten bald. Rund 100-mal stand er vor den Kameras.
 
1951 heiratete Jochen Zmeck. Seine Ehefrau ''Helma'' wurde nicht nur seine Partnerin auf der Bühne, sondern sie übernahm nun auch seine Buchführung. Seine Frau kann sich noch gut an den Anfang erinnern, denn sie war gerade schwanger, als ihr Jochen erzählte, er habe gekündigt. „Wie soll es denn nun weitergehen?“, war ihre bange Frage.
Aber es ging ja weiter, wie wir heute wissen, und da sie gern reiste, genoss sie schon bald das neue Berufsleben ihres Mannes.
 
=== Prüfungskommission ===
Auch Jochen Zmeck musste sich der damaligen Prüfungskommission für Künstler stellen und eine „Eignungsprüfung“ ablegen. Er wurde in die Gruppe „C“ eingestuft, neben „B“ und „A“ war dies die höchste Stufe. Hier durfte er Gagen von 150 bis 320 Mark verlangen. In der Gruppe A waren es 70 bis 120 und in der Gruppe B bis maximal 200 Mark.
Zur „C“-Klasse gehörten damals nur drei weitere Zauberkünstler: [[Hardy Lossau Romano]], [[Peter Kersten (TV-Zauberkünstler)|Dr. Peter Lehmann-Kersten]] und [[Eberhard Baur]].
Seit Anfang 1960 gehörte Zmeck dann selbst der Prüfungskommission an. Seine Kreterien für eine Darbietung waren:
* 1. Wie ist der Unterhaltungswert für das Publikum?
* 2. Fingerfertigkeit spielte für mich keine Rolle, weil die Zuschauer das nicht würdigen können und
* 3. Unterhaltung muss auch eine kunstvolle sein, es geht nicht um „schenkelklopfende Witze.“
 
=== Fachschriftsteller Zmeck ===
Nachdem die „Wunderwelt“ so erfolgreich beim Publikum angekommen war, bat der Henschelverlag Jochen Zmeck, nun auch ein Anleitungsbuch zur Zauberkunst zu schreiben. Jochen Zmeck nahm ab sofort seine Schreibmaschine mit zu seinen Auftritten und schrieb in der freien Zeit in den Hotelzimmern an seinem neuen Projekt: Das große Buch der Magie. „Es erschien 1968 gleich mit einer Auflage von 10 000 Exemplaren“, erzählt Jochen Zmeck stolz. Weitere Auflagen folgten rasch. Bis 1982 sind es sieben geworden. Zmecks großes Meisterwerk jedoch kam 1978 heraus: Das Handbuch der Magie. Es wurde für viele Zaubervereine im In- und Ausland jahrelang zum Standardwerk. Wer es „auswendig“ gelernt hatte, konnte sicher sein, die Aufnahmeprüfung in den Verein zu bestehen.
Auch das Handbuch erlebte bis 1999 insgesamt 7 Auflagen.
 
Würde er alles noch einmal so machen, wie bis heute (2006)? „Ja, sicherlich. Ich würde auch wieder Lehrer werden, weil die so viel Zeit haben, die ich für mein Hobby gebrauchen kann, um dann aber doch wieder Berufszauberkünstler zu werden.“
 
Bis auf die letzten Jahre war Jochen Zmeck mit seinem Leben zufrieden. Seit seiner Heirat wohnte er im selben Haus, das seinen Schwiegereltern gehörte. Erst 1997 wendete sich sein Schicksal, als er beim Baumbeschneiden im Garten von der Leiter fiel und anschließend 9 Monate lang in Krankenhäusern bleiben musste. Anfangs war er auf der rechten Seite völlig gelähmt. Das hatte sich aber Gott sei Dank nach einer gewissen Zeit wieder normalisiert. Ganz gesund wurde Zmeck jedoch nicht mehr.
 
Jochen Zmeck war seit 1951 verheiratet mit ''Helma Zmeck'' (29. Juli 1925 – 27. Januar 2016). Zusammen hatten sie die Söhne Manfred und Michael.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
<div style="-webkit-column-count: 3;-moz-column-count: 2;column-count: 2;-webkit-column-gap: 40px;-moz-column-gap: 40px;column-gap: 40px;">
* ''Jochen Zmeck Skriptum Skriptum Erlesener Magie Band III'', Zauberkunst Ddr, Hrg.H.G.Stumpf, 1960,  
* ''Jochen Zmeck Skriptum Skriptum Erlesener Magie Band III'', Zauberkunst Ddr, Hrg.H.G.Stumpf, 1960,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 1, Magischer Zirkel Ddr, 1962,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 1, Magischer Zirkel DDR, 1962,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 2, Magischer Zirkel Ddr, 1962,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 2, Magischer Zirkel DDR, 1962,  
* ''[[Wunderwelt Magie (1.Auflg.)]]'', Henschel, 1967,  
* ''[[Wunderwelt Magie (1.Auflg.)]]'', Henschel, 1967,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 3'', Mgischer Zirkel Ddr, 1967,  
* ''Enzyklopädie der Rauh-Glatt-Kartentricks Teil 3'', Mgischer Zirkel DDR, 1967,  
* ''Grosse Buch der Magie, Das'', Henschel, 1968,  
* ''Grosse Buch der Magie, Das'', Henschel, 1968,  
* ''Die Trickkiste'', Suhler Club für Zauberkunst, 1968
* ''[[Handbuch der Magie (1.Auflg.)|Handbuch der Magie]]'', Henschel, 1978,  
* ''[[Handbuch der Magie (1.Auflg.)|Handbuch der Magie]]'', Henschel, 1978,  
* ''Handbuch der Magie'', Universitas, 1978,  
* ''Handbuch der Magie'', Universitas, 1978,  
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* ''Zaubertricks'', Falken, 1968,  
* ''Zaubertricks'', Falken, 1968,  
* ''Zwölf Zmeck’sche Zaubereien'', Eigenverlag, 1979,  
* ''Zwölf Zmeck’sche Zaubereien'', Eigenverlag, 1979,  
</div>


== Beiträge in der Zeitschrift [[Magische Welt]] ==
== Beiträge in der Zeitschrift [[Magische Welt]] ==
<div style="-webkit-column-count: 3;-moz-column-count: 2;column-count: 2;-webkit-column-gap: 40px;-moz-column-gap: 40px;column-gap: 40px;">
* A-B-C, Magische Welt, Heft 4, Jahrgang 15,  
* A-B-C, Magische Welt, Heft 4, Jahrgang 15,  
* Alte Bekannte in neuem Gewande, Magische Welt, Heft 5, Jahrgang 13,  
* Alte Bekannte in neuem Gewande, Magische Welt, Heft 5, Jahrgang 13,  
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* Zuschauer als Hellseher, Magische Welt, Heft 3, Jahrgang 17,  
* Zuschauer als Hellseher, Magische Welt, Heft 3, Jahrgang 17,  
* Zuschauer zaubert, Der , Magische Welt, Heft 1, Jahrgang 33,  
* Zuschauer zaubert, Der , Magische Welt, Heft 1, Jahrgang 33,  
</div>
== Quellen ==
* [[Wittus Witt|Witt, Wittus]]: Zauberei: Eine kunstfertige Täuschung, in [[Magische Welt]], Heft 3, 61. Jahrgang, 2012, Seite 96 ff.


== YouTube ==
== YouTube ==
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[[Kategorie:Zauberkünstler (Deutscher)]]
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[[Kategorie:Geboren 1929]]
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[[en:Jochen Zmeck]]
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[[Kategorie:Biografien]]
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[[Kategorie:Mann]]
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