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'''Georges Méliès''' (* [[8. Dezember]] [[1861]] in Paris; † [[21. Januar]] [[1938]] ebenda) war ein französischer [[Zauberkünstler]], Theaterbesitzer, Filmpionier und Filmregisseur. Méliès zählt zu den Pionieren der Filmgeschichte und gilt als Erfinder des „narrativen Films“ und der Stop-Motion-Filmtechnik.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Biebrich Schloss Biebrich] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia] und steht unter der Doppellizenz [http://www.gnu.org/licenses/fdl-1.3.txt GNU-Lizenz für freie Dokumentation] und [http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported] ([http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de Kurzfassung (de)]). In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schloss_Biebrich&action=history Liste der Autoren] verfügbar.
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'''Georges Méliès''' (* [[8. Dezember]] [[1861]] in Paris; † [[21. Januar]] [[1938]] ebenda) war ein französischer [[Zauberkünstler]], Theaterbesitzer, Filmpionier und Filmregisseur. Méliès zählt zu den Pionieren der Filmgeschichte und gilt als Erfinder des „narrativen Films“ und der Stop-Motion-Filmtechnik].


== Leben ==
== Leben ==
Marie-Georges-Jean Méliès − dritter Sohn des wohlhabenden Schuhfabrikanten Jean-Louis-Stanislas Méliès und dessen Frau Johannah Catherine Schuering − wurde mit sieben Jahren im Lycée du Prince Impérial eingeschult. Während des Deutsch-Französischen-Krieges folgte 1870 eine Umschulung in das Lycée Louis-Le-Grand, wo er 1880 sein Baccalauréat erwarb. Bereits zu dieser Zeit zeigte sich sein künstlerisches Talent. Vom November 1881 bis November 1882 leistete Méliès Militärdienst. Er hoffte anschließend die École des Beaux-Arts besuchen zu dürfen, was ihm sein Vater jedoch untersagte. Um sich auf die Arbeit in der väterlichen Manufaktur vorzubereiten und seine Englischkenntnisse zu verbessern, wurde er 1884 für ein Jahr von seinen Eltern nach London geschickt, wo er für einen Geschäftsfreund seines Vaters arbeitete. Da seine Sprachkenntnisse noch nicht genügten, Vorstellungen im Sprechtheater zu verstehen, besuchte er hier regelmäßig die magischen Vorstellungen in der Egyptian Hall von [[John Nevil Maskelyne]] und Méliès entwickelte eine Passion für die [[Zauberkunst]].
Marie-Georges-Jean Méliès − dritter Sohn des wohlhabenden Schuhfabrikanten ''Jean-Louis-Stanislas Méliès'' und dessen Frau ''Johannah Catherine Schuering'' − wurde mit sieben Jahren im Lycée du Prince Impérial eingeschult. Während des Deutsch-Französischen-Krieges folgte 1870 eine Umschulung in das Lycée Louis-Le-Grand, wo er 1880 sein Baccalauréat erwarb. Bereits zu dieser Zeit zeigte sich sein künstlerisches Talent. Vom November 1881 bis November 1882 leistete Méliès Militärdienst. Er hoffte anschließend die École des Beaux-Arts besuchen zu dürfen, was ihm sein Vater jedoch untersagte. Um sich auf die Arbeit in der väterlichen Manufaktur vorzubereiten und seine Englischkenntnisse zu verbessern, wurde er 1884 für ein Jahr von seinen Eltern nach London geschickt, wo er für einen Geschäftsfreund seines Vaters arbeitete. Da seine Sprachkenntnisse noch nicht genügten, Vorstellungen im Sprechtheater zu verstehen, besuchte er hier regelmäßig die magischen Vorstellungen in der Egyptian Hall von [[John Nevil Maskelyne]] und Méliès entwickelte eine Passion für die [[Zauberkunst]].


Nach der Rückkehr 1885 nach Paris trat Méliès als Aufseher über die Maschinen in den väterlichen Betrieb ein. Er entwickelte dabei technisches Geschick, das er neben seiner Arbeit beim Nachbau einiger Automaten des Zauberkünstlers [[Jean Eugène Robert-Houdin]] verfeinerte. Méliès begann zu dieser Zeit ebenfalls, magische Tricks einzuüben und absolvierte erste Auftritte im Musée Grévin sowie in der Galerie Vivienne.  
Nach der Rückkehr 1885 nach Paris trat Méliès als Aufseher über die Maschinen in den väterlichen Betrieb ein. Er entwickelte dabei technisches Geschick, das er neben seiner Arbeit beim Nachbau einiger Automaten des Zauberkünstlers [[Jean Eugène Robert-Houdin]] verfeinerte. Méliès begann zu dieser Zeit ebenfalls, magische Tricks einzuüben und absolvierte erste Auftritte im Musée Grévin sowie in der Galerie Vivienne.  
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== Werk ==
== Werk ==
[[Datei:Le Voyage dans la lune.jpg|miniatur|hochkant|'', ''Le Voyage dans la Lune'']]
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Das Werk von Georges Méliès zeichnet sich durch eine große Vielfalt, Phantasie und technisches Geschick aus. Von der großen Zahl seiner Filme, die er zwischen 1896 und 1913 drehte, sind etwa 200 erhalten. Die Filme stammen aus verschiedenen Genres. Sein bekanntester Film ist wahrscheinlich ''Die Reise zum Mond'', mit dem er 1902 in Anlehnung an den gleichnamigen Roman von Jules Verne den ersten Science-Fiction-Film schuf. Neben diesen Féeries entstanden auch kurze Dokumentationen ähnlich denen der Brüder Lumière, nachgestellte Ereignisse der Zeitgeschichte und kurze Trickfilme.
Das Werk von Georges Méliès zeichnet sich durch eine große Vielfalt, Phantasie und technisches Geschick aus. Von der großen Zahl seiner Filme, die er zwischen 1896 und 1913 drehte, sind etwa 200 erhalten. Die Filme stammen aus verschiedenen Genres. Sein bekanntester Film ist wahrscheinlich ''Die Reise zum Mond'', mit dem er 1902 in Anlehnung an den gleichnamigen Roman von Jules Verne den ersten Science-Fiction-Film schuf. Neben diesen Féeries entstanden auch kurze Dokumentationen ähnlich denen der Brüder Lumière, nachgestellte Ereignisse der Zeitgeschichte und kurze Trickfilme.
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Üblicherweise wird Méliès die Erfindung des Stopptricks zugesprochen. Dass er diesen entdeckte, als er während einer Aufnahme auf dem Place de l'Opera filmte und seine Kamera stockte, muss aber wahrscheinlich als Legende betrachtet werden. Mit Hilfe des Stopptricks drehte er viele Filme, die an Zauberkunststücke erinnern, wie sie im ''Théâtre Robert-Houdin'' gezeigt wurden. Neben diesem bediente er sich auch anderer filmischer Tricks wie Doppelbelichtungen und Modellaufnahmen.
Üblicherweise wird Méliès die Erfindung des Stopptricks zugesprochen. Dass er diesen entdeckte, als er während einer Aufnahme auf dem Place de l'Opera filmte und seine Kamera stockte, muss aber wahrscheinlich als Legende betrachtet werden. Mit Hilfe des Stopptricks drehte er viele Filme, die an Zauberkunststücke erinnern, wie sie im ''Théâtre Robert-Houdin'' gezeigt wurden. Neben diesem bediente er sich auch anderer filmischer Tricks wie Doppelbelichtungen und Modellaufnahmen.


Einen wichtigen Platz in seinem Schaffen nehmen sogenannte Aktualitätenfilme ein, in denen er Ereignisse der Zeitgeschichte nachstellte. Unter anderem filmte er eine zwölfteilige Reihe über die Dreyfus-Affäre (''L'Affaire Dreyfus'', 1899) und inszenierte 1902 die Krönung |Eduards VII., bevor diese überhaupt stattfand.
Einen wichtigen Platz in seinem Schaffen nehmen sogenannte Aktualitätenfilme ein, in denen er Ereignisse der Zeitgeschichte nachstellte. Unter anderem filmte er eine zwölfteilige Reihe über die Dreyfus-Affäre (''L'Affaire Dreyfus'', 1899) und inszenierte 1902 die Krönung Eduards VII., bevor diese überhaupt stattfand.


Weil Méliès massive finanzielle Probleme hatte und keine Geldgeber für seine Filmprojekte fand, musste er nach 1923 im Anschluss an den Bankrott 1200 Filme als Rohmaterial an die Schuhindustrie verkaufen.<ref name="rowlex" />
Weil Méliès massive finanzielle Probleme hatte und keine Geldgeber für seine Filmprojekte fand, musste er nach 1923 im Anschluss an den Bankrott 1200 Filme als Rohmaterial an die Schuhindustrie verkaufen.<ref name="rowlex" />
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[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Zauberkünstler]]
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{{Wikipedia|Georges Méliès|Georges Méliès|de}}
[[Kategorie:Lesenswert]]
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