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Patrick Page: Unterschied zwischen den Versionen

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Das ist typisch Patrick Page. Er würde sich wahrscheinlich nie wirklich richtig über etwas beklagen und jemand anderem eine Schuld zuweisen. Er will stets seinen Frieden mit je­dem und mit allen. Soweit ich erfahren konnte, stellte er sich bislang nur zweimal einem Interview: 1993 in der eigenwilligen Zauber­zeit­schrift „The Crimp“, die von seinem guten Freund Jerry Sadowitz herausgegeben wird, und 1998 anläßlich der Gründung von Silvans Zauberakademie in Italiens „Il Prestigiatore Moderno“. Er wurde zwar, wie er sagte, schon oft um Interviews gebeten, aber die haben ihn nie richtig interessiert.  
Das ist typisch Patrick Page. Er würde sich wahrscheinlich nie wirklich richtig über etwas beklagen und jemand anderem eine Schuld zuweisen. Er will stets seinen Frieden mit je­dem und mit allen. Soweit ich erfahren konnte, stellte er sich bislang nur zweimal einem Interview: 1993 in der eigenwilligen Zauber­zeit­schrift „The Crimp“, die von seinem guten Freund Jerry Sadowitz herausgegeben wird, und 1998 anläßlich der Gründung von Silvans Zauberakademie in Italiens „Il Prestigiatore Moderno“. Er wurde zwar, wie er sagte, schon oft um Interviews gebeten, aber die haben ihn nie richtig interessiert.  
== Die ersten Jahre ==


Patrick Page wurde am 17. März 1929 in Schottland, in dem schönen Ort Dundee geboren. Sein Elternhaus war weder reich noch wohlhabend, im Gegenteil! Mit 14 Jahren verließ Patrick die Schule, um Geld zu verdienen. Er jobbte in vielen Be­rei­chen: Er arbeitete auf dem Bau, trug eine Zeit lang die Milch morgens aus und arbeitete auch für längere Zeit in einer Jute-Fabrik. Bis er eines Tages, er war gerade 21 Jahre alt, in einem Secondhand-Laden ein kleines Zauberbuch von Will Gold­stone entdeckte. Er besitzt es heute noch. Von nun an war er von der Zauberei besessen und wurde sehr schnell Profizauberer.  
Patrick Page wurde am 17. März 1929 in Schottland, in dem schönen Ort Dundee geboren. Sein Elternhaus war weder reich noch wohlhabend, im Gegenteil! Mit 14 Jahren verließ Patrick die Schule, um Geld zu verdienen. Er jobbte in vielen Be­rei­chen: Er arbeitete auf dem Bau, trug eine Zeit lang die Milch morgens aus und arbeitete auch für längere Zeit in einer Jute-Fabrik. Bis er eines Tages, er war gerade 21 Jahre alt, in einem Secondhand-Laden ein kleines Zauberbuch von Will Gold­stone entdeckte. Er besitzt es heute noch. Von nun an war er von der Zauberei besessen und wurde sehr schnell Profizauberer.  
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Patrick ist von jedem „Spezial-Akt“ begeistert. Egal, ob es sich dabei um einen Clown, Jongleur, Bauchredner oder Zauberer handelt. Er bewundert die wirklich Großen, wie z. B. [[Cardini]], dem es damals gelang, in nur 10 Minu­ten eine perfekte Darbietung zu zeigen. Heute sieht er Ähnliches nur noch selten. Die Zeiten haben sich geändert. Damals, als es noch die vielen Spielstätten für Zauberkünstler gab, mußten die guten Zauberer fast immer zweimal am Tag auftreten. Sie wußten, daß jede Sekunde zählt und verzichteten auf überflüssige Handbewegung und Geste. Sie feilten ständig an ihren Darbietungen, sie waren nie zufrieden. Diese Einstellung bestimmte ihre perfekten Darbietungen, die man sich immer und immer wieder gerne anschaute.  
Patrick ist von jedem „Spezial-Akt“ begeistert. Egal, ob es sich dabei um einen Clown, Jongleur, Bauchredner oder Zauberer handelt. Er bewundert die wirklich Großen, wie z. B. [[Cardini]], dem es damals gelang, in nur 10 Minu­ten eine perfekte Darbietung zu zeigen. Heute sieht er Ähnliches nur noch selten. Die Zeiten haben sich geändert. Damals, als es noch die vielen Spielstätten für Zauberkünstler gab, mußten die guten Zauberer fast immer zweimal am Tag auftreten. Sie wußten, daß jede Sekunde zählt und verzichteten auf überflüssige Handbewegung und Geste. Sie feilten ständig an ihren Darbietungen, sie waren nie zufrieden. Diese Einstellung bestimmte ihre perfekten Darbietungen, die man sich immer und immer wieder gerne anschaute.  


== Davenports ==
Anfang der 1950er Jahre fand Patrick Page eine Anstellung in dem Zaubergeschäft von Dick Chavel auf der Oxford Street. (Es wurde später von Toni Corinda übernommen.) Aber schon 1958 quittierte er den Job, weil er zu viele Auftritte nebenher absolvierte. Patrick Page zaubert überall, wo es dazu eine Gele­gen­heit gab: in Bars, Arbeiter-Klubs, Restaurants und vielen anderen Etablissements. Das sollte ihm leider einmal jedoch auch zum Verhängnis werden. Doch dazu später mehr.
Anfang der 1950er Jahre fand Patrick Page eine Anstellung in dem Zaubergeschäft von Dick Chavel auf der Oxford Street. (Es wurde später von Toni Corinda übernommen.) Aber schon 1958 quittierte er den Job, weil er zu viele Auftritte nebenher absolvierte. Patrick Page zaubert überall, wo es dazu eine Gele­gen­heit gab: in Bars, Arbeiter-Klubs, Restaurants und vielen anderen Etablissements. Das sollte ihm leider einmal jedoch auch zum Verhängnis werden. Doch dazu später mehr.


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Patrick blieb bis zum Jahre 1975 bei Daven­ports. Er mußte aufhören, weil seine Auftritte wieder einmal überhand nahmen. Er kam manchmal erst spät nachts nach Hause und schaffte gerade ein paar Stunden Schlaf, bevor er wieder im Davenport-Geschäft hinter dem Tresen stehen mußte.  
Patrick blieb bis zum Jahre 1975 bei Daven­ports. Er mußte aufhören, weil seine Auftritte wieder einmal überhand nahmen. Er kam manchmal erst spät nachts nach Hause und schaffte gerade ein paar Stunden Schlaf, bevor er wieder im Davenport-Geschäft hinter dem Tresen stehen mußte.  


== Der Autor ==
In den 1970er Jahren fing Pat nun auch an, sein Wissen in Büchern und Heften weiterzugeben. 1970 erschien sein erstes Zauberbuch: „How to be a Conjurer“. Danach erschienen „Michael Bentine’s Magic Book“ (1972), die kleine Serie von vier Bändchen „Tricks with Cards“, 1974, „Tricks with Coins“, 1974, „Tricks with Handkerchiefs“, 1974, „Tricks with Paper“, 1974, die später zusammen in dem Buch „Bells Book of Tricks“ in den USA noch einmal herausgegeben wurden.
In den 1970er Jahren fing Pat nun auch an, sein Wissen in Büchern und Heften weiterzugeben. 1970 erschien sein erstes Zauberbuch: „How to be a Conjurer“. Danach erschienen „Michael Bentine’s Magic Book“ (1972), die kleine Serie von vier Bändchen „Tricks with Cards“, 1974, „Tricks with Coins“, 1974, „Tricks with Handkerchiefs“, 1974, „Tricks with Paper“, 1974, die später zusammen in dem Buch „Bells Book of Tricks“ in den USA noch einmal herausgegeben wurden.


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Patrick Page liebt die Zauberei über alles. Sollte er einmal nicht mehr zaubern, würde er gern Autor werden. Er hat bereits kleine Ge­schichten geschrieben und auch ein Thea­terstück, das in den 1970er für eine kurze Zeit in London aufgeführt worden ist, „One way ticket to Paradise“. Darin hat Patrick Page seine Erfahrung mit dem Showbusineß verarbeitet. Ein 3-Personen-Stück: Sänger, Manager, Se­kretärin. Die beiden versuchen in dem Stück, den Sänger zu überzeugen, Selbstmord zu be­gehen. Denn dadurch würde er weltberühmt und unsterblich werden. Zum Schluß gelingt es ihnen, und sie reiben sich genüßlich die Hän­de, da sie nun mit Neuauflagen der Songs so richtig „absahnen“ können.  
Patrick Page liebt die Zauberei über alles. Sollte er einmal nicht mehr zaubern, würde er gern Autor werden. Er hat bereits kleine Ge­schichten geschrieben und auch ein Thea­terstück, das in den 1970er für eine kurze Zeit in London aufgeführt worden ist, „One way ticket to Paradise“. Darin hat Patrick Page seine Erfahrung mit dem Showbusineß verarbeitet. Ein 3-Personen-Stück: Sänger, Manager, Se­kretärin. Die beiden versuchen in dem Stück, den Sänger zu überzeugen, Selbstmord zu be­gehen. Denn dadurch würde er weltberühmt und unsterblich werden. Zum Schluß gelingt es ihnen, und sie reiben sich genüßlich die Hän­de, da sie nun mit Neuauflagen der Songs so richtig „absahnen“ können.  


==Patrick Page, der Mensch==
Patrick Page kennt das Gewerbe und macht sich so seine Gedanken darüber. Aber er ist dabei stets zurückhaltend und vermeidet Streit und Ärger. Erst kürzlich besuchte er ein Se­minar eines kanadischen Kollegen, der unter an­derem den Effekt „Papier zu Geldschein“ erklärte. Eine Erfindung von Patrick Page aus den frühen 1960er Jahren. Der Kollege erkundigte sich, ob Patrick Page unter den Zu­schauern sei, und würdigte ihn auch als den Erfinder dieses wunderschönen Kunststückes. Anschließend verkaufte der Dozent eine DVD mit der Erklärung dazu. Patrick Page erhielt jedoch keinen Cent dafür. Er wurde noch nicht einmal um Erlaubnis gefragt. Patrick registrierte dies und ließ es geschehen. Er weiß ja, daß es sein Kunststück ist, dieses Wissen allein genügt ihm und gibt ihm Zufriedenheit.  
Patrick Page kennt das Gewerbe und macht sich so seine Gedanken darüber. Aber er ist dabei stets zurückhaltend und vermeidet Streit und Ärger. Erst kürzlich besuchte er ein Se­minar eines kanadischen Kollegen, der unter an­derem den Effekt „Papier zu Geldschein“ erklärte. Eine Erfindung von Patrick Page aus den frühen 1960er Jahren. Der Kollege erkundigte sich, ob Patrick Page unter den Zu­schauern sei, und würdigte ihn auch als den Erfinder dieses wunderschönen Kunststückes. Anschließend verkaufte der Dozent eine DVD mit der Erklärung dazu. Patrick Page erhielt jedoch keinen Cent dafür. Er wurde noch nicht einmal um Erlaubnis gefragt. Patrick registrierte dies und ließ es geschehen. Er weiß ja, daß es sein Kunststück ist, dieses Wissen allein genügt ihm und gibt ihm Zufriedenheit.  


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Zum Schluß erlaubte ich mir noch die Frage, ob er mit seiner Zauberkunst reich geworden sei. „Not at all“, antwortet er spontan. Er zahle immer noch Miete für seine Wohnung. Aber er muß sich für den Rest seines Lebens keine finanziellen Sorgen machen. Es gehe ihm gut. Er genießt das Leben und hat noch eine Menge vor.
Zum Schluß erlaubte ich mir noch die Frage, ob er mit seiner Zauberkunst reich geworden sei. „Not at all“, antwortet er spontan. Er zahle immer noch Miete für seine Wohnung. Aber er muß sich für den Rest seines Lebens keine finanziellen Sorgen machen. Es gehe ihm gut. Er genießt das Leben und hat noch eine Menge vor.


== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
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