Zati Sungur (* 10. März 1898 in Bursa, Türkei; † 6. Juli 1984 in Istanbul) war ein türkischer Zauberkünstler.

Leben

Zati Sungur kam 1916 von der türkischen Marine und Ingineursschule und wurde von dem Staat nach Kiel entsendet, um dort U-Boot Technik zu studieren. Nach dem 1. Weltkrieg blieb er in Deutschland. Sein erster bewusster Kontakt mit der Zauberkunst war ein Straßenzauberer auf der Hohenstrasse in Köln.

Er sah auch seine Idole Alois Kassner und Bellachini und las Bücher von Conradi Horster, Carl Willmann und Janos Bartl.

Ab 1920 übte Zati Sungur die Zauberkunst hauptberuflich aus.

Nach seiner ersten Heirat in Deutschland bereiste er Südamerika zuerst mit einer Zirkustruppe dann aber alleine und danach unter den Bühnennamen „Zati Bey“. Da er mit türkischem Kostüm und Fes und Namen auftrat, aber blaue Augen und blonde Haare hatte, änderte er seinen Bühnennamen in „Sati Richmond“ und „Conde (Comte) Sati de Richmond.“

Er war zu seiner Zeit in Brasilien und vor allem in Buenos Aires ein Star mit grossen Abendshows.[1][2][3]

Um 1932 kreierte er die Groß-Illusion Thin Model Sawing Illusion.[4]

Am 7. Mai 1936 kehrte nach Istanbul zurück, wählte als Nachname den Namen seines Apartments: Sungur. Dann bereiste er Asien und wurde auch in der Türkei zu einem bekannten Zauberkünstler. Seine zweite Ehefrau wurde seine Assistentin.

  • 1938 Tour in Griechenland und Ägypten
  • 1948 Zypern und Wien
  • 1949 Italien

1965 setzte sich Sungur zur Ruhe. Er unterrichtete Schauspieler und Fernsehstars und stellte seit 1973 viele Zauberkunststücke zum Verkauf her, die er in seinem Zauberkatalog „ÜNIVERSAL“ auf über 320 Seiten und 542 Kunststücken anbot und selbst herstellte.

Er war Mitglied in den Vereinigungen:

Er sprach fließend Deutsch, Spanisch & Portugiesisch und gab auch Auftritte in Französisch, Englisch, Arabisch und Griechisch. [5]

Seinen letzten öffentlichen Auftritt zeigte er 1983 im Alter von 86 Jahren während einer Tour durch Nordamerika.[6]

In der Türkei war sein Name lange ein Synonym für Zauberkunst. Auch wurde sein Nachname von vielen Scharlatanen (Saladdin Sungur u. a.) noch zu Lebzeiten missbraucht, um mit "schwarzer Magie", Kaffeelesen die Zuschauer zu täuschen. Er ging gerichtlich effektiv gegen diesen Missbrauch vor. Sungur war ein klarer Verfechter der "weissen Magie".

Das Sungur-Apartment gibt es noch heute im Stadtteil Teşvikiye (Şişli) in Istanbul.

Quellen

  • Larselli: Ein Besuch bei Zati Sungur, in: Magie, Heft 5, 1979, Seite 141

Nachweise

  1. Homepage
  2. Zati Sungur in der türkischen Wikipedia
  3. Titel, Genii Juni 1958
  4. Chapter 3 Modern Magic and Zati Sungur in Magic in Istanbul von Dr. Metin And (1978)
  5. Chapter 3 Modern Magic and Zati Sungur in Magic in Istanbul von Dr. Metin And (1978)
  6. Nachruf in Genii, Juli 1984