Über 25 Millionen Aufrufe seit März 2014!
Sie vermissen eine spezielle Biografie oder einen Artikel zu einem besonderen Thema? Dann helfen Sie bitte und schicken Sie uns eine E-Mail.
Reginald Scot
Reginald Scot (* um 1538; † 9. Oktober 1599; auch Reginald Scott oder Scotte) war ein englischer Schriftsteller und Skeptiker von Zauberei und Hexerei. In seinem bekanntesten Werk The Discoverie of Witchcraft von 1584 beschreibt er die Zaubertricks der angeblichen Zauberer. Es gilt als erstes neuzeitliches Buch über die Aufklärung der Zauberei.
Leben
Reginald Scot war der jüngere Sohn von Sir John Scot von Scots-Hall, aus der Gegend von Smeeth im Bezirk Kent, England, und dessen Ehefrau Mary, Tochter von George Whetenall, Friedensrichter von Kent im Jahre 1527.
Im Alter von etwa 17 Jahren wurde Reginald Scot nach Oxford und zwar sehr wahrscheinlich nach Hart-Hall geschickt, wo mehrere seiner Landsleute während der Regierungszeit von Henry VIII zu studieren pflegten. Ohne einen Abschluss in seinem Studienfach Jura gemacht zu haben, kam Scot später wieder zurück in seinen Heimatbezirk und ließ sich in dem Ort Smeeth nieder. Er heiratete (er war insgesamt zweimal verheiratet) und beschäftigte sich seitdem vorwiegend mit Lesen von Werken obskurer Autoren, die bislang von Wissenschaftlern vernachlässigt wurden. Daneben beschäftigte er sich mit Viehzucht und Gartenarbeit.
Scot verfasste zwei Bücher: „A Perfect Platform of a Hop-Garden“ (1574) und „The Discoverie of Witchcraft“ (1584).[1]
Das erst genannte fand allgemein große Beachtung, da hier zum ersten Mal in England ausführlich über die Anlage von Hopfengärten geschrieben wurde.
Das zweite Buch stieß in England auf herbe Kritik, besonders geäußert von George Gifford (ca. 1548–1620, Puritaner und Anhänger des Hexenglaubens) und Henry Perkins (1555–1609) sowie Meric Casaubon (1599–1671), dessen Buch „A Treatise Proving Spirits, Witches, and Supernatural Operations, by pregnant instances and evidences together with other things worth of note“, 1672 herauskam.
Auf Befehl von King James I[2] wurde die Discoverie nach seiner Thronbesteigung 1603 verbrannt. Vermutungen gehen dahin, dass King James damit sein eigenes Buch zum Thema „Dämonolgie“ von 1597 populär machen wollte.
In den Niederlanden jedoch stieß das Scot-Buch auf ein großes Echo. 1609 erschien ein erster Nachdruck der Discoverie und 1637 eine zweite Auflage.
In England wurde es jedoch erst wieder 1651 neu aufgelegt. 1665 kam eine weitere Auflage heraus.
Weitere folgten bis hin in die heutige Zeit. 1972 erschien eine Paperback-Ausgabe bei Dover, der einer Ausgabe von 1930 zu Grunde lag. Eine weitere Ausgabe erschien 1995 im US-amerikanischen Verlag Kaufman & Greenberg, die jedoch, im Vergleich zur Dover-Ausgabe, im Originalformat und fest gebunden herausgebracht wurde.
In seinem Buch „The Discovery of Witchcraft“ führt Scot 212 Autoren an, deren Werke er in lateinischer Sprache studiert hatte und 23 englischsprachige Autoren.
Scot setzte sich mit dem Aberglauben auseinander, der die Hexerei vor Gerichten in den Landbezirken beschäftigte und der vor allem in ländlichen Gegenden blühte.
Scot kam mehr und mehr zu der Überzeugung, dass die Anklage von Hexerei-Beschuldigungen irrational und unchristlich war und hielt die römisch-katholische Kirche dafür verantwortlich.
Frauen, die auch ohne Folter gestanden, dass sie Hexen waren, bezeichnete Scot als „bedauernswerte an Melancholie leidende Kranke, die sich etwas einbilden“. Weiterhin schrieb er: „… [sie] glauben, dass [Hexen] das Korn des Nachbarn auf ihr eigenes Stück Land versetzen können. Dabei sind sie als ständig bedürftige Bettlerinnen gar nicht in der Lage, sich zu bereichern, weder mit Geld noch auf andere Art. Wer ist so dumm und glaubt weiterhin an übernatürliche Kräfte?“
Mit seinem Buch „The Discoverie of Witchcraft“ hatte er es sich zur Aufgabe gemacht, dem Irrglauben ein Ende zu bereiten. Das Buch ist in 16 „Bücher“ mit jeweils mehreren Kapiteln gegliedert. Im 23. Kapitel des 13. „Buches“ beschreibt er auf 26 Seiten unter anderem Taschenspieler-, Münz- und Kartentricks, sowie Seilkunststücke und spezielle Zauberkunststücke, beispielsweise das so genannte „Enthauptungsexperiment“ (auch „Die Enthauptung Johannes des Täufers“) des Zauberers Kingsfield von 1582, welches dieser auf der Bartholomäus-Messe in London vorführte.
Reginald Scot starb am 9. Oktober 1599, also noch vor den Verbrennungen seiner Bücher. Sein angebliches Grab befindet sich in der englischen Ortschaft Brabourne in der Kirche der Hl. Jungfrau Maria. Die dortige Kupferplatte trägt die Schreibweise Reginald Scott, was laut Lewis Jones, Verfasser des Buches „The Discoveries of Reginald Scott“ (2000), auch die korrekte, von seinen Vorfahren verwendete Schreibweise war. Auch in juristischen Dokumenten verwendete Reginald Scot diese Schreibweise.
Nachweise
Der Artikel „Reginald Scot“ basiert auf dem gleichnamigen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
Die Seite ist über diesen Link aufrufbar: Reginald Scot. |