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Joe Hösch: Unterschied zwischen den Versionen

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<div style="border: 1px solid #31B404; background-color:#31B404; font-size:15px; text-align:center;height:27px; border-bottom:1px solid #cc0000;"> <p style="color: #CEF6CE;"> Besprechung </p></div>
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Wer kennt ihn wohl nicht, unseren überall beliebten und sympathischen Joe Hösch, der zu den Prominenten der magischen Zunft zählt? Mehr als 50 Jahre erfreute er in aller Herren Länder das Publikum mit seinen brillanten Zauberkünsten, und wer ihn einmal auf der Bühne erlebte, sein Können und den Charme seiner Persönlichkeit bewunderte, wird den temperamentvollen und immer witzigen Magier nicht vergessen. Sein Lebensweg führte ihn fast durch ganz Europa. Wo immer er gastierte, brachte er den Menschen Freude und Entspannung. Aber gerade diese vielen Reisen haben auch sehr dazu beigetragen, sein Wissen und Können zu vergrößern. — Bezeichnend für seine doch etwas ausgefallene Berufslaufbahn verliefen bereits seine Jugendjahre. — Als Sohn des Lichtbildners Karl Hösch in Würzburg am 1. 6. 1899 geboren, besuchte er in seiner Heimatstadt die Oberrealschule und wechselte dann mit dem Einverständnis des Vaters, der selbst künstlerische Ambitionen besaß und auch ein leidenschaftlicher Zauberamateur war, in das staatliche Konservatorium über, Musik und Gesang studierend, gleichzeitig aber auch am Würzburger Stadttheater volontierend. Dort erhielt er 1916 als knapp 17jahriger einen Vertrag als Sänger und Schauspieler. So stand er damals zum erstenmal beruflich auf jenen Brettern, die auch in seinem ganzen weiteren Leben die Welt bedeuteten. — 1917 zur Marine einberufen, begünstigte sein Vater nach Beendigung des ersten Weltkrieges auch noch den Besuch der damaligen Horsterschen „Magischen Akademie" in Berlin, und als er dort den letzten Schliff für die bereits vom Vater in frühester Jugend erlernten Kunstgriffe erhalten hatte, begann er bereits nach Absolvierung einiger kleinerer und größerer Varietes, die ihm Con-radi Horster vermittelte, mit dem Aufbau einer abendfüllenden Schau. Während der Inflation erwiesen sich insbesondere Ausland-Tourneen als rentabel, und dann ging es in den zwanziger Jahren überhaupt rapid vorwärts, was dem weiteren Ausbau und der Vergrößerung der Schau zugute kam, so daß diese bald als eine der schönsten und unterhaltendsten in Deutschland galt. — 1939 wurde Joe Hösch sofort nach Beginn des zweiten Weltkrieges zur Wehr-machts- und Frontbetreuung verpflichtet und bis 1945 ständig mit seinem eigenen Wagen unter Assistenz von drei Personen, fast an allen Fronten und vielen Lazaretten eingesetzt, den Soldaten Stunden des Frohsinns und des Vergessens schenkend. — Kurz vor Beendigung des 2. Weltkrieges fiel dann seine gesamte große Zauberschau bei einem Luftangriff auf Würzburg den Bomben zum Opfer. Nun stand er wirklich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Nichts! Aber unverdrossen hegann er wieder von neuem aufzubauen und aus den kleinsten Anfängen heraus wuchs ein neues Unternehmen, das zwar nicht mehr die Größe und den Umfang des verlorenen erreichte, aber der Zeit entsprechend modernisiert, doch bald wieder mit an die Spitze treten konnte. Es ist bestimmt einmalig, daß ein prominenter Künstler der Bühnenzauberei gleichzeitig kritisch fundierte Experimentalabende grenzpsychologischer Art veranstaltet. Aber bei Joe Hösch war das seit Jahrzehnten der Fall, und so baute er auch Parodien okkulter Seancen in sein neues Programm mit ein, die beim Publikum glänzend ankamen. Ein weiteres Plus war für ihn seine ausgezeichnete Manipulationsfähigkeit, die es ihm erlaubte, auch mit geringen Mitteln großartige Effekte zu erzielen, denn Joe Hösch verfügt in reichem Maß über alle Gaben und Fähigkeiten, die für einen wirklichen Künstler der unterhaltenden Magie Voraussetzung sind. Er ist der Erfinder vieler eigener Experimente, bei denen die Zuschauer vor undurchsichtigen Rätseln stehen, zumal er bei seinen Vorführungen unerwartete Situationen blitzschnell erfaßt und für den Enderfolg auszuwerten vermag. Sein künstlerischer Ehrgeiz läßt es nicht zu, sich mit kleinen Effekten zu begnügen. Das LIauptgebiet seiner Neigungen aber trägt experimental-psycholo-gischen Charakter und auf diesem Gebiet gilt er als unumstrittener Meister. Hier begegnen sich Kunst und Wissenschaft, was ihm mit der Verleihung des staatlichen Kunstscheines von höchster Stelle bestätigt wurde. — So eindrucksvoll wie das bewegte Leben dieses Magiers ist auch seine Persönlichkeit. Wie seine silberweißen Haare künden, steht er doch schon längst im Herbst des Lebens. Doch fast immer spielt um seine tiefgründigen Augen jenes lebensfrohe Lächeln, das ihn so jung erscheinen läßt. Der Eindruck dieses sich Jungfühlens verstärkt sich noch, wenn man mit ihm ins Gespräch kommt. Jedes Wort dieses Lebenskünstlers ist froher Optimismus, gereift aus den Erfahrungen eines reichen Lebens, bei dem ihm ein häufiges Auf und Ab nicht erspart blieb. Auch die wechselnden Eindrücke seines unruhigen Reiselebens sind eigentlich doch Umstände, die andere Menschen frühzeitig verbrauchen. Doch da unterbricht Joe Hösch selbst den Flug unserer Gedanken, als ob er diese erraten habe und geht gleich auf dieses Thema ein. „Sehen Sie, jung sein ist nicht nur eine Frage der Lebensjahre, sondern vielmehr eines richtigen Haushaltens mit den verfügbaren seelischen und körperlichen Kräften, und das habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht. Ich müßte wohl ein schlechter Psychologe sein, wenn ich mich selbst und die Grenzen meiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten nicht erkennen würde. Auf dieser Erkenntnis beruhen nicht zuletzt meine Lebenserfolge." — Heute bereist Joe Hösch nicht mehr das Ausland, aber er ist der geblieben, der er immer war: Ein Meister der Zauberkunst und ein feinsinniger Psychologe. Möge ihm seine ungewöhnliche Vitalität auch weiterhin erhalten bleiben. Das wünschen wir alle unserem magischen Freund von ganzem Herzen!  
Wer kennt ihn wohl nicht, unseren überall beliebten und sympathischen Joe Hösch, der zu den Prominenten der magischen Zunft zählt? Mehr als 50 Jahre erfreute er in aller Herren Länder das Publikum mit seinen brillanten Zauberkünsten, und wer ihn einmal auf der Bühne erlebte, sein Können und den Charme seiner Persönlichkeit bewunderte, wird den temperamentvollen und immer witzigen Magier nicht vergessen. Sein Lebensweg führte ihn fast durch ganz Europa. Wo immer er gastierte, brachte er den Menschen Freude und Entspannung. Aber gerade diese vielen Reisen haben auch sehr dazu beigetragen, sein Wissen und Können zu vergrößern. — Bezeichnend für seine doch etwas ausgefallene Berufslaufbahn verliefen bereits seine Jugendjahre. — Als Sohn des Lichtbildners Karl Hösch in Würzburg am 1. 6. 1899 geboren, besuchte er in seiner Heimatstadt die Oberrealschule und wechselte dann mit dem Einverständnis des Vaters, der selbst künstlerische Ambitionen besaß und auch ein leidenschaftlicher Zauberamateur war, in das staatliche Konservatorium über, Musik und Gesang studierend, gleichzeitig aber auch am Würzburger Stadttheater volontierend. Dort erhielt er 1916 als knapp 17jahriger einen Vertrag als Sänger und Schauspieler. So stand er damals zum erstenmal beruflich auf jenen Brettern, die auch in seinem ganzen weiteren Leben die Welt bedeuteten. — 1917 zur Marine einberufen, begünstigte sein Vater nach Beendigung des ersten Weltkrieges auch noch den Besuch der damaligen Horsterschen „Magischen Akademie" in Berlin, und als er dort den letzten Schliff für die bereits vom Vater in frühester Jugend erlernten Kunstgriffe erhalten hatte, begann er bereits nach Absolvierung einiger kleinerer und größerer Varietes, die ihm Con-radi Horster vermittelte, mit dem Aufbau einer abendfüllenden Schau. Während der Inflation erwiesen sich insbesondere Ausland-Tourneen als rentabel, und dann ging es in den zwanziger Jahren überhaupt rapid vorwärts, was dem weiteren Ausbau und der Vergrößerung der Schau zugute kam, so dass diese bald als eine der schönsten und unterhaltendsten in Deutschland galt. — 1939 wurde Joe Hösch sofort nach Beginn des zweiten Weltkrieges zur Wehrmachts- und Frontbetreuung verpflichtet und bis 1945 ständig mit seinem eigenen Wagen unter Assistenz von drei Personen, fast an allen Fronten und vielen Lazaretten eingesetzt, den Soldaten Stunden des Frohsinns und des Vergessens schenkend. — Kurz vor Beendigung des 2. Weltkrieges fiel dann seine gesamte große Zauberschau bei einem Luftangriff auf Würzburg den Bomben zum Opfer. Nun stand er wirklich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Nichts! Aber unverdrossen hegann er wieder von neuem aufzubauen und aus den kleinsten Anfängen heraus wuchs ein neues Unternehmen, das zwar nicht mehr die Größe und den Umfang des verlorenen erreichte, aber der Zeit entsprechend modernisiert, doch bald wieder mit an die Spitze treten konnte. Es ist bestimmt einmalig, dass ein prominenter Künstler der Bühnenzauberei gleichzeitig kritisch fundierte Experimentalabende grenzpsychologischer Art veranstaltet. Aber bei Joe Hösch war das seit Jahrzehnten der Fall, und so baute er auch Parodien okkulter Seancen in sein neues Programm mit ein, die beim Publikum glänzend ankamen. Ein weiteres Plus war für ihn seine ausgezeichnete Manipulationsfähigkeit, die es ihm erlaubte, auch mit geringen Mitteln großartige Effekte zu erzielen, denn Joe Hösch verfügt in reichem Maß über alle Gaben und Fähigkeiten, die für einen wirklichen Künstler der unterhaltenden Magie Voraussetzung sind. Er ist der Erfinder vieler eigener Experimente, bei denen die Zuschauer vor undurchsichtigen Rätseln stehen, zumal er bei seinen Vorführungen unerwartete Situationen blitzschnell erfaßt und für den Enderfolg auszuwerten vermag. Sein künstlerischer Ehrgeiz lässt es nicht zu, sich mit kleinen Effekten zu begnügen. Das LIauptgebiet seiner Neigungen aber trägt experimental-psycholo-gischen Charakter und auf diesem Gebiet gilt er als unumstrittener Meister. Hier begegnen sich Kunst und Wissenschaft, was ihm mit der Verleihung des staatlichen Kunstscheines von höchster Stelle bestätigt wurde. — So eindrucksvoll wie das bewegte Leben dieses Magiers ist auch seine Persönlichkeit. Wie seine silberweißen Haare künden, steht er doch schon längst im Herbst des Lebens. Doch fast immer spielt um seine tiefgründigen Augen jenes lebensfrohe Lächeln, das ihn so jung erscheinen lässt. Der Eindruck dieses sich Jungfühlens verstärkt sich noch, wenn man mit ihm ins Gespräch kommt. Jedes Wort dieses Lebenskünstlers ist froher Optimismus, gereift aus den Erfahrungen eines reichen Lebens, bei dem ihm ein häufiges Auf und Ab nicht erspart blieb. Auch die wechselnden Eindrücke seines unruhigen Reiselebens sind eigentlich doch Umstände, die andere Menschen frühzeitig verbrauchen. Doch da unterbricht Joe Hösch selbst den Flug unserer Gedanken, als ob er diese erraten habe und geht gleich auf dieses Thema ein. „Sehen Sie, jung sein ist nicht nur eine Frage der Lebensjahre, sondern vielmehr eines richtigen Haushaltens mit den verfügbaren seelischen und körperlichen Kräften, und das habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht. Ich müsse wohl ein schlechter Psychologe sein, wenn ich mich selbst und die Grenzen meiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten nicht erkennen würde. Auf dieser Erkenntnis beruhen nicht zuletzt meine Lebenserfolge." — Heute bereist Joe Hösch nicht mehr das Ausland, aber er ist der geblieben, der er immer war: Ein Meister der Zauberkunst und ein feinsinniger Psychologe. Möge ihm seine ungewöhnliche Vitalität auch weiterhin erhalten bleiben. Das wünschen wir alle unserem magischen Freund von ganzem Herzen!  


[[Magie]], August 1966
[[Magie]], August 1966

Aktuelle Version vom 1. Juni 2023, 11:18 Uhr

Joe Hoesch, ca. 1960

Joe Hösch (* 1. Juni 1899 in Würzburg als Karl-Josef Hösch; -† 3. März 1972 in Augsburg) war ein deutscher Zauberkünstler.

Leben

Karl-Josef Hösch war der Sohn eines Lichtbildners in Würzburg. Er besuchte zunächst die Oberrealschule und wechselte dann an das staatliche Konservatorium, um Musik und Gesang zu studieren. Parallel dazu spielte er mit 16 Jahren als Sänger und Schauspieler am Stadttheater Würzburg.

1917 wurder er zur Marine berufen. Danach besuchte Joe Hösch die Zauberakademie von Conradi Horster in Berlin und wurde kurz darauf Berufszauberkünstler.

Er führte seine Kunststücke im humorvollen Plauderton vor. In späteren Jahren wandte er sich auch der Mental-Zauberkunst zu.

Hösch trat in vielen Ländern Europas auf.

Presse

Besprechung

Wer kennt ihn wohl nicht, unseren überall beliebten und sympathischen Joe Hösch, der zu den Prominenten der magischen Zunft zählt? Mehr als 50 Jahre erfreute er in aller Herren Länder das Publikum mit seinen brillanten Zauberkünsten, und wer ihn einmal auf der Bühne erlebte, sein Können und den Charme seiner Persönlichkeit bewunderte, wird den temperamentvollen und immer witzigen Magier nicht vergessen. Sein Lebensweg führte ihn fast durch ganz Europa. Wo immer er gastierte, brachte er den Menschen Freude und Entspannung. Aber gerade diese vielen Reisen haben auch sehr dazu beigetragen, sein Wissen und Können zu vergrößern. — Bezeichnend für seine doch etwas ausgefallene Berufslaufbahn verliefen bereits seine Jugendjahre. — Als Sohn des Lichtbildners Karl Hösch in Würzburg am 1. 6. 1899 geboren, besuchte er in seiner Heimatstadt die Oberrealschule und wechselte dann mit dem Einverständnis des Vaters, der selbst künstlerische Ambitionen besaß und auch ein leidenschaftlicher Zauberamateur war, in das staatliche Konservatorium über, Musik und Gesang studierend, gleichzeitig aber auch am Würzburger Stadttheater volontierend. Dort erhielt er 1916 als knapp 17jahriger einen Vertrag als Sänger und Schauspieler. So stand er damals zum erstenmal beruflich auf jenen Brettern, die auch in seinem ganzen weiteren Leben die Welt bedeuteten. — 1917 zur Marine einberufen, begünstigte sein Vater nach Beendigung des ersten Weltkrieges auch noch den Besuch der damaligen Horsterschen „Magischen Akademie" in Berlin, und als er dort den letzten Schliff für die bereits vom Vater in frühester Jugend erlernten Kunstgriffe erhalten hatte, begann er bereits nach Absolvierung einiger kleinerer und größerer Varietes, die ihm Con-radi Horster vermittelte, mit dem Aufbau einer abendfüllenden Schau. Während der Inflation erwiesen sich insbesondere Ausland-Tourneen als rentabel, und dann ging es in den zwanziger Jahren überhaupt rapid vorwärts, was dem weiteren Ausbau und der Vergrößerung der Schau zugute kam, so dass diese bald als eine der schönsten und unterhaltendsten in Deutschland galt. — 1939 wurde Joe Hösch sofort nach Beginn des zweiten Weltkrieges zur Wehrmachts- und Frontbetreuung verpflichtet und bis 1945 ständig mit seinem eigenen Wagen unter Assistenz von drei Personen, fast an allen Fronten und vielen Lazaretten eingesetzt, den Soldaten Stunden des Frohsinns und des Vergessens schenkend. — Kurz vor Beendigung des 2. Weltkrieges fiel dann seine gesamte große Zauberschau bei einem Luftangriff auf Würzburg den Bomben zum Opfer. Nun stand er wirklich im wahrsten Sinne des Wortes vor dem Nichts! Aber unverdrossen hegann er wieder von neuem aufzubauen und aus den kleinsten Anfängen heraus wuchs ein neues Unternehmen, das zwar nicht mehr die Größe und den Umfang des verlorenen erreichte, aber der Zeit entsprechend modernisiert, doch bald wieder mit an die Spitze treten konnte. Es ist bestimmt einmalig, dass ein prominenter Künstler der Bühnenzauberei gleichzeitig kritisch fundierte Experimentalabende grenzpsychologischer Art veranstaltet. Aber bei Joe Hösch war das seit Jahrzehnten der Fall, und so baute er auch Parodien okkulter Seancen in sein neues Programm mit ein, die beim Publikum glänzend ankamen. Ein weiteres Plus war für ihn seine ausgezeichnete Manipulationsfähigkeit, die es ihm erlaubte, auch mit geringen Mitteln großartige Effekte zu erzielen, denn Joe Hösch verfügt in reichem Maß über alle Gaben und Fähigkeiten, die für einen wirklichen Künstler der unterhaltenden Magie Voraussetzung sind. Er ist der Erfinder vieler eigener Experimente, bei denen die Zuschauer vor undurchsichtigen Rätseln stehen, zumal er bei seinen Vorführungen unerwartete Situationen blitzschnell erfaßt und für den Enderfolg auszuwerten vermag. Sein künstlerischer Ehrgeiz lässt es nicht zu, sich mit kleinen Effekten zu begnügen. Das LIauptgebiet seiner Neigungen aber trägt experimental-psycholo-gischen Charakter und auf diesem Gebiet gilt er als unumstrittener Meister. Hier begegnen sich Kunst und Wissenschaft, was ihm mit der Verleihung des staatlichen Kunstscheines von höchster Stelle bestätigt wurde. — So eindrucksvoll wie das bewegte Leben dieses Magiers ist auch seine Persönlichkeit. Wie seine silberweißen Haare künden, steht er doch schon längst im Herbst des Lebens. Doch fast immer spielt um seine tiefgründigen Augen jenes lebensfrohe Lächeln, das ihn so jung erscheinen lässt. Der Eindruck dieses sich Jungfühlens verstärkt sich noch, wenn man mit ihm ins Gespräch kommt. Jedes Wort dieses Lebenskünstlers ist froher Optimismus, gereift aus den Erfahrungen eines reichen Lebens, bei dem ihm ein häufiges Auf und Ab nicht erspart blieb. Auch die wechselnden Eindrücke seines unruhigen Reiselebens sind eigentlich doch Umstände, die andere Menschen frühzeitig verbrauchen. Doch da unterbricht Joe Hösch selbst den Flug unserer Gedanken, als ob er diese erraten habe und geht gleich auf dieses Thema ein. „Sehen Sie, jung sein ist nicht nur eine Frage der Lebensjahre, sondern vielmehr eines richtigen Haushaltens mit den verfügbaren seelischen und körperlichen Kräften, und das habe ich mir zur Lebensaufgabe gemacht. Ich müsse wohl ein schlechter Psychologe sein, wenn ich mich selbst und die Grenzen meiner geistigen und körperlichen Fähigkeiten nicht erkennen würde. Auf dieser Erkenntnis beruhen nicht zuletzt meine Lebenserfolge." — Heute bereist Joe Hösch nicht mehr das Ausland, aber er ist der geblieben, der er immer war: Ein Meister der Zauberkunst und ein feinsinniger Psychologe. Möge ihm seine ungewöhnliche Vitalität auch weiterhin erhalten bleiben. Das wünschen wir alle unserem magischen Freund von ganzem Herzen!

Magie, August 1966


Quelle