Jo Burghardt (* 9. März 1936 als Josef Burghardt; † 1. Dezember 1996 in Lippstadt) war ein deutscher Zauberkünstler und Autor.

Jo Burghardt, um 1960

Leben

Im Hauptberuf war Jo Burghardt Handelsvertreter. In seiner Freizeit beschäftigte er sich intensiv mit der Zauberkunst. 1962 wurde er Mitglied im Verein Magischer Zirkel von Deutschland.

Nach einem schweren Autounfall entschloss sich Jo Burghardt, für die Tschernobyl-Kinder eine Spendenaktion zu starten. In über 100 Vorstellungen kamen 40.000 D-Mark zusammen, die für einen Aufenthalt in Gütersloh bestimmt waren.[1]

1967 feierte Jo Burghardt sein 10-jähriges Bühnenjubiläum, dazu lud er zu einem großen Fest ein, über das die Magie berichtete:

Am 5. Dezember 1966 hatte der vielen Zauberfreunden von Kongressen her bekannte westfälische Magier Jo Burghardt aus Lippstadt seine Freunde und Bekannten nach Bad Westernkotten eingeladen. Der Anlaß war das 10jährige Bühnenjubiläum von Jo Burghardt. In diesen 10 Jahren hat er ca. 600 Veranstaltungen absolviert. Für einen Amateurkünstler eine stolze und seltene Zahl. Der Einladung des Jubilars waren eine ganze Reihe von Magiern aus der näheren und weiteren Umgebung gefolgt. Sie erlebten zunächst das vollständige Bühnenprogramm von Jo Burghardt. Man sieht in zwei Stunden eine ganze Reihe bekannter Kunststücke, die Jo Burghardt in seiner netten zurückhaltenden Art seinen Zuschauern serviert. Es ist ein Programm, das sehr viel Mühe und Liebe zur Materie erfordert. Für Fachleute besonders eindrucksvoll seine Kartenmanipulationen, die ein eisernes Training verraten. Höhepunkt und Abschluß des Programms ist der Ra-sierklingentrick. So wie der liebe Jo dieses Kunststück vorführt, muß man einfach begeistert sein. Ich muß ehrlich gestehen, daß ich ihn noch von keinem anderen besser vorgeführt gesehen habe, als eben von Jo Burghardt. Der langanhaltende Beifall des Publikums bewies auch an diesem Abend, daß Jo Burghardt genau den Geschmack der Zuschauer getroffen hat. Nach dieser Bühnenschau stärkten sich Zauberfreunde, Mitglieder der Kurverwaltung und sonstige Freunde des Jubilars bei einem reichhaltigen Abendessen, Im Anschluß daran wurde natürlich von allen anwesenden Zauberern noch fleißig an den Tischen gezaubert. Hierbei zeigte sich, daß Jo Burghardt auch am Tisch ein Meister seines Fachs ist. Wünschen wir Jo Burghardt auch weiterhin viel Erfolg und alles Gute.[2]

1968 war Jo Burghardt der einzige ausländische Künstler, der zum 25-jährigen Geschäftsjubiläum der belgischen Zauberfirma Mephisto-Studios engagiert war.[3]

In wenigen Fällen übernahm er auch Auftritte des Berufszauberkünstlers Dondo Burghardo, da beide Künstlernamen sich ähnelten. Zu seinen engeren Zauberkollegen gehörten Ulli Lottmann, Udo Wächter und Wittus Witt.

Sein Sohn ist Jörg Burghardt, der ebenfalls als Zauberkünstler auftritt.

Artikel

  • Der Traum eines Skatspielers, in: Magie, 45. Jahrgang, Heft 9, September 1965, Seite 269
  • Die buchstabierte Karte, in: Magie, 45. Jahrgang, Heft 9, September 1965, Seite 270
  • Der magische Zehner, in: Magie, 45. Jahrgang, Heft 11, November 1965, Seite 324
  • Ein Spiel mit 16 Zündhölzern, in: Magie, 45. Jahrgang, Heft 11, Noveber 1965, Seite 332

Quellen

  • Archiv Magischer Zirkel von Deutschland
  • Persönliche Gespräche mit Wittus Witt in den 1990er Jahren
  • Nachruf in: Magie, 77. Jahrgang, Heft 1, Januar 1997, Seite 45

Nachweise

  1. Magie, 73. Jahrgang, Heft 3, März 1993, Seite 96
  2. Magie, 47. Jahrgang, Heft 8, August 1967, Seite 234
  3. Magie, 48. Jahrgang, Heft 7, Juli 1968, Seite 546