Gene Dennis (* 1904 in Kansas, USA; † 8. März 1947) war eine US-amerikanische Mentalistin, die vor vielen prominenten Persönlichkeinten in ihrer Zeit verblüffende Effekte präsentierte. Sie selbst nannte sich auch „The Girl with the X-Ray Eyes“.[1]

Gene Dennis
Buchumschlag

Leben

Neben Joseph Dunninger war Gene Dennis Amerikas bekannteste Hellseherin der 1920er und 1930er Jahre und gehörte zu den meistdiskutierten Stars dieser Zeit. Zu ihren besonderen Fähigkeiten gehörte unter anderem das „Frage-und-Antwort“-Kunststück, das im Allgemeinen von Mentalisten in der Form gezeigt wird, indem Fragen auf Papierzettel notiert und dem Vorführenden gereicht werden, die er darauf hin beantwortet. Gene Dennis dagegen ließ die Fragen direkt im Publikum von Zuschauern laut stellen, um sie sofort zu beantworten.

Auch in England trat sie auf und war hier die erste Zauberkünstlerin/Mentalistin, die im Hörfunk ihre Kunst präsentierte. Unter anderem gastierte sie im Londoner Palladium.[2]

Ihre Fähigkeit, Informationen preiszugeben, verblüffte immer wieder und sorgte für großes Medieninteresse. Einmal überraschte sie einen Reporter, indem sie ihm den Inhalt seines Testaments verriet, seine Freunde und Verwandten beschrieb und auch Informationen über deren Gesundheitszustand gab. Sie verblüffte auch die Polizei, indem sie unveröffentlichte Informationen über ungelöste Verbrechen preisgab, den Gewinner eines Journalismus-Stipendiums korrekt vorhersagte und oft die Sieger von lokalen Sportspielen richtig voraussagte (oft sagte sie den Sieg der lokalen Mannschaft voraus, um sich bei den Einheimischen beliebt zu machen).

Ihre positive Publicity wurde kurzzeitig unterbrochen, als sie eine Vorladung erhielt und der Wahrsagerei für schuldig befunden wurde, die in vielen Staaten illegal ist. Dies geschah nach einer Beschwerde einer verärgerten Kundin, der Gene eine falsche Deutung gegeben hatte, als sie ihr sagte, dass ihr verlorener Sohn in einer anderen Stadt sei, obwohl er sich in Wirklichkeit noch in seiner Heimatstadt befand. Eine Geldstrafe in Höhe von 25 Dollar und eine schlechte Presse waren die Folge, was ihrem kontinuierlichen Wachstum wenig Abbruch tat. Die Milde des Gerichts wurde übrigens bei der Anhörung durch die Unterstützung der Polizei begünstigt, die erklärt hatte, Gene habe ihr in der Vergangenheit bei der Lösung einer Reihe von Fällen geholfen. Die New York Times druckte einen Artikel, in dem die Glaubwürdigkeit von Gene als „Rätsellöserin“ mit angeblich übernatürlichen oder übernormalen Kräften in Frage gestellt wurde. Sie behauptete, dass sie nur Vermutungen anstellte und dass ihre Arbeit mit der Polizei reine Zeitverschwendung sei.

Gene Dennis versuchte 1928, ihre Gabe zu erklären. Sie sagte dass die Fragen der Menschen in ihr eine Reihe von Bildern erzeugen würde, die sich wie Szenen in einem Film abspielen. Während die Personen zurückdenken, denke sie nach vorn.[3]

Trivia

„Erstaunlich!“ verkündete Albert Einstein am 13. Januar 1932 nach einem mehrstündigen Gespräch mit Gene auf der Titelseite des The Chicago Herald Examiner. „Sie hat mir Dinge erzählt, die niemand wissen kann, Dinge, an denen ich gearbeitet habe, und sie hat gezeigt, dass sie die Kraft hat, Dinge zu tun, die man nicht erklären kann. Ich muss einigen meiner Mitarbeiter davon erzählen. Es war wirklich ein Wunder.“

Quellen

  • Teller und Todd Karr: House of Mystery: The Magic Science of David P. Abbott. Volume One: Behind the Scenes, Seite 321 ff.
  • Roberto Forzoni: The Art of Psychological Ilusion – The Mind Readers, in: Magic Circular, 110. Jahrgang, Heft Nr. 1196, März 2018, Seite 72 ff.
  • David P. Abbott: The Wonder Girl, 1992, 36 Seiten
  • Genii, 85. Jahrgang, Heft 6, Juni 2022, Seite 22 ff.

Nachweise

  1. Tops, 17. Jahrgang, Heft 3, März 1952, Seite 26
  2. Fergus Roy: The Davenport Story, Will Goldston, The Man and the Legend, Band 4, Seite 100
  3. Milbourne Christopher: ESP Seers & Psychics, 1970, Seite 85