Zauberstab (Requisit)

Zauberstab

Abbildung aus Hocus Pocus Junior, 1634

Der Zauberstab gehört mit zu den ältesten Insignien der Zauberkunst.

Geschichte

Der Stab als Machtsymbol

Als erste Überlieferung für den Gebrauch eines (Zauber)stabes kann der altestamentarische Teil der Bibel betrachtete werden, in dem von Moses berichtet wird, der mit einem Stab Wasser in Blut[1]und einen Stab in eine Schlange verwandelt haben soll.[2] Auch soll Moses mit einem Stab das Wasser geteilt haben.[3] Bei diesen Wundern erhielt Moses von Gott die Befehle, den Stab entsprechend einzusetzen.

Der Stab in der Zauberkunst

Für die Zauberkunst relevant erscheinen die ersten Hinweise auf einen Zauberstab in dem Werk von Reginald Scot, The Discoverie of Witchcraft, 1584. Hier wird von einem Juggling Sticke geschrieben.
In Illustrationen kann man bereits in dem Buch von 1634, Hocus Pocus Junior, den Zauberstab erkennen.

Die Anwendung des Zauberstabes

Mit dem Zauberstab deutet der Zauberkünstler an, dass in wenigen Augenblicken etwas geschieht: Eine Verwandlung, ein blitzartiges Erscheinen oder Verschwinden. Der Stab kann als Tarnung benutzt werden, um mit ihm zusammen einen Gegenstand aufzunehmen, der anfangs verborgen bleibt. Ebenso kann der Stab dazu verwandt werden, einen in der Hand verborgenen Gegenstand damit abzulegen.

Die Optik des Zauberstabes

Noch im 18. Jahrhundert waren die Stäbe aus einem schmucklosen Holz von ca. 30 cm Länge. Im 19. Jahrhundert findet man in Frankreich polierte Holzstäbe, deren Enden schwarz lackiert waren. Im Gegensatz zu Deutschland, wo schwarze Stäbe mit weißen Enden auftauchen.

 
Eberhard Bärmann zeigte einen Ausschnitt sener Zauberstabsammlung auf dem 20. Sammler- und Chronistentreffen in Dresden, 2010. Foto: Wittus Witt

Zauberstäbe mit speziellen Funktionen

(Auswahl)

  • Hohler Stab zur Aufnahme von z. B. einem Tuch oder Konfetti
  • Münz-Zauberstab: an einem Ende des Stabes erscheint eine Münze
  • Biegsamer Zauberstab
  • Blitz werfender Zauberstab
  • Der sich verkleinernde – Stab
  • Der in der Hand hochsteigende Stab
 
französischer Zauberstab
 
Münz-Zauberstab
 
Knall-Zauberstab
 
Zauberstäbe

Literatur

  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 1, 1. Jahrg., 1895, Seite 2 ff.
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 2, 1. Jahrg., 1895, Seite 17 ff.
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 3, 1. Jahrg., 1895, Seite 33 ff.
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 4, 1. Jahrg., 1895, Seite 49 ff.
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 5, 1. Jahrg., 1895, Seite 65 ff. (Erwähng. Schnurstäbe)
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 6, 1. Jahrg., 1895, Seite 81 ff.
  • Der Zauberstab und seine verschiedenen Präparationen, Carl Willmann, Die Zauberwelt, Heft 7, 1. Jahrg., 1895, Seite 97 ff.

Quellen

  • Peter Benninghaus, Referat über den Zauberstab, gehalten auf dem 19. Sammler- und Chronistentreffen in Luxemburg, 26. – 28. August 2008
  • Eberhard Bärmann, Referat über den Zauberstab, gehalten auf dem 20. Sammler- und Chronistentreffen in Dresden, 17. – 20. Juni 2010
  • Bill Spooner, Referat über Zauberstäbe, gehalten in Hamburg auf der 5. European Magic History Conference, 28. – 31. August 2013

Referenzen

  1. 4. Mose, 11;19-20
  2. 2. Mose, 4,3;7,10
  3. 2. Mose