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Wim Klein: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Willem Klein''', auch '''Wim Klein''', (* [[4. Dezember]] [[1912]] in Amsterdam; † [[1. August]] [[1986]] ebenda) war ein niederländischer Kopfrechner, der unter dem Namen Willie Wortel<ref>Wortel ist niederländisch für Wurzel</ref>, Moos Optel oder Pascal auftrat.
'''Willem Klein''', auch '''Wim Klein''', (* [[4. Dezember]] [[1912]] in Amsterdam; † [[1. August]] [[1986]] ebenda) war ein niederländischer Kopfrechner, der unter dem Namen Willie Wortel<ref>Wortel ist niederländisch für Wurzel</ref>, Moos Optel oder Pascal auftrat.


Klein fiel schon als Kind durch sein Rechentalent auf und wurde deshalb vom Neurologen B. B. Stokvis zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo studiert. Nach dem Abitur 1932 trat er in Varietés und beim Zirkus auf, studierte aber auch auf Wunsch seines Vaters Medizin, da sein Vater einen Nachfolger für seine Arztpraxis wollte.  
== Leben ==
Willem Klein fiel schon als Kind durch sein Rechentalent auf und er wurde deshalb vom Neurologen B. B. Stokvis zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo beobachtet. Nach dem Abitur 1932 trat er in Varietés und beim Zirkus auf, studierte aber auch auf Wunsch seines Vaters Medizin, da sein Vater einen Nachfolger für seine Arztpraxis wollte.  


Nach dem Krieg setzte er das Medizinstudium nicht fort, sondern trat in Varietés und Zirkussen auf (besonders in den Niederlanden, Belgien und Frankreich). Einige Zeit rechnete er auch ab 1952 für das Mathematisch Centrum in Amsterdam und das CERN in Genf. 1952 trat er an der Sorbonne auf und tourte danach durch französische Schulen. 1954 gab er eine Vorstellung beim Internationalen Mathematikerkongress in Amsterdam. 1976 ging er beim CERN in den Ruhestand. Dort wurden zwar schon seit langem Computer eingesetzt, Klein beriet aber bei der Umsetzung numerischer Rechnungen in Computern. Nach eigenen Worten wurde ihm das aber in den 1970er Jahren zunehmend zu langweilig.
Nach dem Krieg setzte er das Medizinstudium nicht fort, sondern trat nur noch in Varietés und Zirkussen auf (besonders in den Niederlanden, Belgien und Frankreich). Einige Zeit rechnete er auch ab 1952 für das Mathematisch Centrum in Amsterdam und das CERN in Genf. 1952 trat er an der Sorbonne auf und tourte danach durch französische Schulen. 1954 gab er eine Vorstellung beim Internationalen Mathematikerkongress in Amsterdam. 1976 ging er beim CERN in den Ruhestand. Dort wurden zwar schon seit langem Computer eingesetzt, Klein beriet aber bei der Umsetzung numerischer Rechnungen in Computern. Nach eigenen Worten wurde ihm das aber in den 1970er Jahren zunehmend zu langweilig.


Nach seiner Pensionierung am CERN wandte er sich wieder öffentlichen Auftritten zu und begann sich mit dem Ziehen von Wurzel aus großen Zahlen zu befassen. Er zog zum Beispiel die 19. Wurzel aus einer Zahl mit 113 Ziffern in 1 Minute 43 Sekunden und 1976 die 73. Wurzel aus einer 500-stelligen Zahl in 2 Minuten 9 Sekunden. Er war mit diesen Leistungen mehrmals im [[Guinness-Buch der Rekorde]] und gilt als einer der schnellsten Kopfrechner aller Zeiten.
Nach seiner Pensionierung am CERN wandte er sich wieder öffentlichen Auftritten zu und begann sich mit dem Ziehen von Wurzel aus großen Zahlen zu befassen. Er zog zum Beispiel die 19. Wurzel aus einer Zahl mit 113 Ziffern in 1 Minute 43 Sekunden und 1976 die 73. Wurzel aus einer 500-stelligen Zahl in 2 Minuten 9 Sekunden. Er war mit diesen Leistungen mehrmals im [[Guinness-Buch der Rekorde]] und gilt als einer der schnellsten Kopfrechner aller Zeiten.

Version vom 4. Dezember 2019, 11:17 Uhr

Willem Klein, auch Wim Klein, (* 4. Dezember 1912 in Amsterdam; † 1. August 1986 ebenda) war ein niederländischer Kopfrechner, der unter dem Namen Willie Wortel[1], Moos Optel oder Pascal auftrat.

Leben

Willem Klein fiel schon als Kind durch sein Rechentalent auf und er wurde deshalb vom Neurologen B. B. Stokvis zusammen mit seinem Zwillingsbruder Leo beobachtet. Nach dem Abitur 1932 trat er in Varietés und beim Zirkus auf, studierte aber auch auf Wunsch seines Vaters Medizin, da sein Vater einen Nachfolger für seine Arztpraxis wollte.

Nach dem Krieg setzte er das Medizinstudium nicht fort, sondern trat nur noch in Varietés und Zirkussen auf (besonders in den Niederlanden, Belgien und Frankreich). Einige Zeit rechnete er auch ab 1952 für das Mathematisch Centrum in Amsterdam und das CERN in Genf. 1952 trat er an der Sorbonne auf und tourte danach durch französische Schulen. 1954 gab er eine Vorstellung beim Internationalen Mathematikerkongress in Amsterdam. 1976 ging er beim CERN in den Ruhestand. Dort wurden zwar schon seit langem Computer eingesetzt, Klein beriet aber bei der Umsetzung numerischer Rechnungen in Computern. Nach eigenen Worten wurde ihm das aber in den 1970er Jahren zunehmend zu langweilig.

Nach seiner Pensionierung am CERN wandte er sich wieder öffentlichen Auftritten zu und begann sich mit dem Ziehen von Wurzel aus großen Zahlen zu befassen. Er zog zum Beispiel die 19. Wurzel aus einer Zahl mit 113 Ziffern in 1 Minute 43 Sekunden und 1976 die 73. Wurzel aus einer 500-stelligen Zahl in 2 Minuten 9 Sekunden. Er war mit diesen Leistungen mehrmals im Guinness-Buch der Rekorde und gilt als einer der schnellsten Kopfrechner aller Zeiten.

Wim Klein war das Vorbild für den Schnellrechner Harry Achtnig, der mit ihm zusammen am selben Tag Geburtstag hat.[2]

Klein wurde am 1. August 1986 tot in seiner Wohnung in Amsterdam gefunden und wahrscheinlich am Vortag mit einem Messer ermordet. Der Fall wurde nie geklärt.

Literatur

  • Stephen B. Smith: The great mental calculators. Columbia University Press, Kapitel 34, Online
  • Helmut Kuhn: Wim Klein – Genie, Clown oder Wissenschaftler: Das Rechenwunder, das die Welt verblüffte. Aus dem Leben eines ungewöhnlichen Menschen. Ted Siera Verlag 1983

Weblinks

Nachweise

  1. Wortel ist niederländisch für Wurzel
  2. Edition Bürgerporträts Leipzig, ISBN 3-928146-16-5


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Der Artikel „Wim Klein“ basiert auf dem gleichnamigen Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia.
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