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Siegfried & Roy

Aus Zauber-Pedia
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PR-Foto mit Cher und Siegfried & Roy
Siegfried und Roy im Hansa-Theater Hamburg, 2009

Siegfried and Roy (*13. Juni 193913. Januar 2021 Siegfried,; * 3. Oktober 1944; † 8. Mai 2020 Roy in Las Vegas) war ein aus Deutschland stammendes Zauber-Duo, das in den USA berühmt wurde.

Die beiden deutschstämmigen Künstler haben wesentlich dazu beigetragen, dass die Zauberkunst in Amerika populärer geworden ist. Sie waren die ersten Künstler, denen man in Las Vegas eine komplette Zauber-Show anbot. Siegfried und Roy waren bis 2003 Künstler der aufwändigsten Showproduktionen mit vielen Groß-Illusionen und die bis dahin beständigsten Künstler mit einem Engage­ment ohne Unterbrechung im amerikanischen Spieler-Paradies. Durch eine Tigerattacke an Roys 59. Geburtstag, dem 3. Oktober 2003, gegen Roy, wurde dieser so schwer verletzt, dass die Show sofort eingestellt werden musste.

Durch ihre Shows wurden viele Zauberkünstler inspiriert, sich ebenfalls mit der Zauberkunst zu beschäftigen. So auch die UA-amerikanerin Jeanette Andrews.

Leben

Siegfried

Siegfried wurde als Siegfried Fischbacher am 13. Juni 1939 in Rosenheim geboren. Er wuchs im Stadtteil Kastenau auf, wo seine Familie bis heute ansässig ist. (2017) Fischbacher begann im Alter von acht Jahren sich mit der Zauberkunst zu beschäftigen. Er konnte so die Aufmerksamkeit seines Vaters erreichen, der, aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, zum Alkoholiker geworden war. Nach seiner Schulzeit erlernte Fischbacher den Beruf des Webers, bevor er 1956 an den Gardasee zog. Dort arbeitete er als Kellner und trat als Zauberkünstler auf. 1959 heuerte er als Steward auf der TS Bremen an und unterhielt dort auch bald als Unterhaltungskünstler die Passagiere.

Am 20. Dezember 1963 wurde Siegfried in den Verein Magischer Zirkel von Deutschland aufgenommen. Die Zeremonie fand im Ortszirkel Bremerhaven statt.[1]

Aufnahme Siegfried in den OZ Bremerhaven am 20. Dezember 1963

Roy

Uwe Horn wurde am 3. Oktober 1944 geboren. Er besuchte die Volksschule im Nordenhamer Stadtteil Blexen. Auch Horns Vater war Alkoholiker. Nachdem er im Alter von 13 Jahren die Schule abgebrochen hatte, fing er als Page auf der TS Bremen an. Roy Horn starb am 8. Mai 2020 in Las Vegas.

Gemeinsame Karriere

Fischbacher und Horn lernten sich 1960 auf der TS Bremen kennen und traten dort gemeinsam auf. Markenzeichen ihrer Show wurde der Gepard Chico, der aus dem Zoo Bremen stammte. Horn, der mit einem Gründer des Zoos verwandt war, gelang es, das Tier an Bord zu bringen und ihn, obwohl der Kapitän zunächst Bedenken hatte, in die Zaubershow aufzunehmen.

1963 traten beide gemeinsam im traditionsreichen Hamburger Hansa-Theater auf. 1964 beendeten die beiden ihr Schiffsengagement und debütierten am Astoria-Theater in Deutschland. Im Anschluss machten sie eine Tournee durch Europa, die sie auch nach Monte Carlo führte, wo sie 1966 in einer Benefizshow für das Rote Kreuz vor Fürstin Gracia Patricia auftraten. Dieser Auftritt gilt als ihr Internationaler Durchbruch. Weiter ging die Tour dann ins Lido in Paris, ins Tropicana Las Vegas und nach Puerto Rico. 1970 kehrten sie nach Las Vegas zurück. Mit der Unterstützung von Frank Rosenthal bekamen sie im Stardust ein Engagement und traten in der Show Lido de Paris auf. 1972 wurde ihnen erstmals der Preis für die beste Show des Jahres verliehen. Nach einem einjährigen Engagement im Americana in Puerto Rico waren sie ab 1974 in der Show „Halleluja Hollywood“ im MGM Grand in Las Vegas zu sehen. 1976 bekamen sie von der Academy of Magical Arts den Titel Magier des Jahres verliehen, Cary Grant hielt die Laudatio und überreichte den Preis. Von 1978 bis 1981 traten sie mit einer 33-minütigen Vorstellung wieder in der Show Lido de Paris im Stardust auf, die Show wurde diesmal mit ihren Namen auf dem Billboard beworben. Mit ihrem (erneuten) Engagement im Stardust wurden Siegfried und Roy die bis dahin bestbezahlten Künstler in der Geschichte von Las Vegas.

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Von 1981 bis 1988 waren sie im New Frontier in Las Vegas mit ihrer 100-minütigen Show Beyond Belief zu sehen. Mit Beyond Belief waren sie die ersten Magier mit einer eigenen Show dieser Größenordnung und die ersten, die eine Show für die ganze Familie boten, da sie auf die bekannten oben-ohne-Tänzerinnen verzichteten. Insgesamt traten sie 3.538 Mal im New Frontier auf. Jede Vorstellung war ausverkauft. Insgesamt sahen mehr als 3 Millionen Zuschauer die Shows. 1988/89 waren Siegfried und Roy zehn Monate lang mit ihrer Show in Japan zu sehen. Im Anschluss hatten sie ein Engagement in der Radio City Music Hall in New York City. Von 1981 bis 1989 war die King Charles Troupe Teil der Shows.

1976 und 1988 wurden Siegfried & Roy vom Verein Magischer Zirkel von Deutschland zu den besten Magiern des Jahres gewählt. 1992 wurden sie von der Academy of Magical Arts als Magier des Jahrzehnts ausgezeichnet.

Für die Bad World Tour von Michael Jackson kreierten Siegfried und Roy einige Illusionen.

1996 feierten Siegfried und Roy ihren 15.000. Auftritt in Las Vegas. Während ihrer 30-jährigen Bühnenpräsenz in Las Vegas sahen über 25 Millionen Menschen die Shows. Zu Beginn ihrer Karriere traten die beiden als Siegfried und Partner auf. Siegfried und Roy hatten am 28. Februar 2009 ihren letzten gemeinsamen Bühnenauftritt. An dem zehnminütigen Auftritt, welcher zu Gunsten des Lou Ruvo Center for Brain Health stattfand, nahm auch der Tiger Montecore teil, der Roy verletzt hatte. Die beiden Künstler sprachen während des Auftritts kein Wort und verabschiedeten sich so von ihrem Publikum als Magierduo.

Auf der Wiedereröffnungspremiere des Hansa-Theaters in Hamburg am 27. Oktober 2009 traten Siegfried & Roy als Ehrengäste in Erscheinung, wo sie vor 46 Jahren den Grundstein ihrer künstlerischen Karriere gelegt hatten.

Veröffentlichungen

Quellen

  • Siegfried & Roy - Meister der Illusion, Siegfried & Roy, Verlag: Ferenczy bei Bruckmann, 1992, 1. Auflage, 341 Seiten
  • Der letzte Vorhang, in: Magische Welt, 53. Jahrgang, 2003, Heft 6, Seite 336
  • Sonntagabend im Palladium, in: Magische Welt, 57. Jahrgang, 2008, Heft 6, Seite 322

Website

Nachweise

  1. ABC der Taschenspieler-Kunst, Band 9, Seite 76