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Musty: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Spiridone Mustys Vater hieß ''Franzesco Musty''. Die Zauberkunst erlernte Musty von seinem Onkel ''Guglielmo Bussi'', der ebenfalls Zauberkünstler war. Mit 16 Jahren trat Musty zum ersten Mal öffentlich auf. In der Stadt Campo mietete er ein Theater, in dem er allabendlich Vorstellungen gab. Nach geraumer Zeit schloss er sich er sich  einige Jahre einer Artistengruppe an und zog mit ihr zaubernd durchs Land. Sein Weg führte ihn schon mit  20 Jahren nach Rumänien und dem übrigen Balkan,  später nach Nordafrika,  Frankreich, Belgien und England, nach  Deutschland und Österreich. Nach Italien kam er nur selten zurück.   
Spiridone Mustys Vater hieß ''Franzesco Musty''. Die Zauberkunst erlernte Musty von seinem Onkel ''Guglielmo Bussi'', der ebenfalls Zauberkünstler war. Mit 16 Jahren trat Musty zum ersten Mal öffentlich auf. In der Stadt Campo mietete er ein Theater, in dem er allabendlich Vorstellungen gab. Nach geraumer Zeit schloss er sich er für einige Jahre einer Artistengruppe an und zog mit ihr zaubernd durchs Land. Sein Weg führte ihn schon mit  20 Jahren nach Rumänien und dem übrigen Balkan,  später nach Nordafrika,  Frankreich, Belgien und England, nach  Deutschland und Österreich. Nach Italien kam er nur selten zurück.   


1925 heiratete er in Budapest ''Julia Bardy'', die seitdem seine   Begleiterin  war.   
1925 heiratete er in Budapest ''Julia Bardy'', die seitdem seine Begleiterin  war.   


Die  letzten Jahre, ehe er nach Nürnberg zog, spielte er in Wien und wurde hier  Mitglied des [[Magischer Klub Wien|Magischen  Klubs]]. Ab 1953 lebte er in Nürnberg. Er kaufte einen kleine Kiosk, der ihm seinen Lebensunterhalt sicherte.   
Die  letzten Jahre, ehe er nach Nürnberg zog, spielte er in Wien und wurde hier  Mitglied des [[Magischer Klub Wien|Magischen  Klubs]]. Ab 1953 lebte er in Nürnberg. Er kaufte einen kleinen Kiosk, der ihm seinen Lebensunterhalt sicherte.   


Im Ortszirkel Nürnburg des MZvD wurde er recht aktiv.
Im Ortszirkel Nürnburg des MZvD wurde er recht aktiv.
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== Die Darbietung ==
== Die Darbietung ==
Dr. Werner Vetter: ''50 Jahre stand Musty als Zauberer auf den Brettern, die die Welt bedeuten. In dieser Zeit hat er Hunderttausende zum Lachen und Staunen gebracht. Unendlich viel hat er der Magie gegeben. Er war ein schöpferischer Magier, der mit unendlicher Geduld und immer wieder neuen Ideen an einem Trick arbeitete, bis er wirklich vorführungsreif war. Seine große Bühnennummer ist jedem Magier bekannt: Der Kampf mit den Tücken des Objekts, der verlegene Blick in die Kulisse, dieses sich stets wiederholende, vergebliche Herunterziehen des Westenzipfels mit dem nichtkopierbaren Musty-Blick, das davonspringende Streichholz, der nichtfunktionierende Daumen, der mit so täuschenden Bewegungen herausgeschraubt, durchgeblasen, geölt und wieder eingeschraubt wird. Was Musty hier zeigte, gehörte zum Besten, was an komischer Magie oder magischer Komik gezeigt wurde. Auch seine Tischzauberei war ein Meisterwerk magischer Kunst. Wer könnte je seinen mathematischen Trick vergessen, „Rückseite vorn", wer war nicht verzaubert von seinem „das weiße Seil hat die Masche" oder von seinem „die Bleistift hängt an die Hand". Hinter allem steckte der Mensch Musty, ein Künstler mit Sinn für Humor und Menschlichkeit.''
Dr. Werner Vetter: ''50 Jahre stand Musty als Zauberer auf den Brettern, die die Welt bedeuten. In dieser Zeit hat er Hunderttausende zum Lachen und Staunen gebracht. Unendlich viel hat er der Magie gegeben. Er war ein schöpferischer Magier, der mit unendlicher Geduld und immer wieder neuen Ideen an einem Trick arbeitete, bis er wirklich vorführungsreif war. Seine große Bühnennummer ist jedem Magier bekannt: Der Kampf mit den Tücken des Objekts, der verlegene Blick in die Kulisse, dieses sich stets wiederholende, vergebliche Herunterziehen des Westenzipfels mit dem nichtkopierbaren Musty-Blick, das davonspringende Streichholz, der nichtfunktionierende Daumen, der mit so täuschenden Bewegungen herausgeschraubt, durchgeblasen, geölt und wieder eingeschraubt wird. Was Musty hier zeigte, gehörte zum Besten, was an komischer Magie oder magischer Komik gezeigt wurde. Auch seine Tischzauberei war ein Meisterwerk magischer Kunst. Wer könnte je seinen mathematischen Trick vergessen, „Rückseite vorn", wer war nicht verzaubert von seinem „das weiße Seil hat die Masche" oder von seinem „die Bleistift hängt an die Hand". Hinter allem steckte der Mensch Musty, ein Künstler mit Sinn für Humor und Menschlichkeit.''


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 19. November 2017, 14:12 Uhr

Spiridone Musty

Spiridone Musty (* 19. November 1885 in Barletta/Adria; † 27. Juli 1962) war ein aus Italien stammender Zauberkünstler und Komiker.

Leben

Spiridone Mustys Vater hieß Franzesco Musty. Die Zauberkunst erlernte Musty von seinem Onkel Guglielmo Bussi, der ebenfalls Zauberkünstler war. Mit 16 Jahren trat Musty zum ersten Mal öffentlich auf. In der Stadt Campo mietete er ein Theater, in dem er allabendlich Vorstellungen gab. Nach geraumer Zeit schloss er sich er für einige Jahre einer Artistengruppe an und zog mit ihr zaubernd durchs Land. Sein Weg führte ihn schon mit 20 Jahren nach Rumänien und dem übrigen Balkan, später nach Nordafrika, Frankreich, Belgien und England, nach Deutschland und Österreich. Nach Italien kam er nur selten zurück.

1925 heiratete er in Budapest Julia Bardy, die seitdem seine Begleiterin war.

Die letzten Jahre, ehe er nach Nürnberg zog, spielte er in Wien und wurde hier Mitglied des Magischen Klubs. Ab 1953 lebte er in Nürnberg. Er kaufte einen kleinen Kiosk, der ihm seinen Lebensunterhalt sicherte.

Im Ortszirkel Nürnburg des MZvD wurde er recht aktiv.

1956 wurde er anlässlich des Zauberkongresses in Nürnberg mit dem Ring des Magischen Zirkels von Deutschland ausgezeichnet.

Die Darbietung

Dr. Werner Vetter: 50 Jahre stand Musty als Zauberer auf den Brettern, die die Welt bedeuten. In dieser Zeit hat er Hunderttausende zum Lachen und Staunen gebracht. Unendlich viel hat er der Magie gegeben. Er war ein schöpferischer Magier, der mit unendlicher Geduld und immer wieder neuen Ideen an einem Trick arbeitete, bis er wirklich vorführungsreif war. Seine große Bühnennummer ist jedem Magier bekannt: Der Kampf mit den Tücken des Objekts, der verlegene Blick in die Kulisse, dieses sich stets wiederholende, vergebliche Herunterziehen des Westenzipfels mit dem nichtkopierbaren Musty-Blick, das davonspringende Streichholz, der nichtfunktionierende Daumen, der mit so täuschenden Bewegungen herausgeschraubt, durchgeblasen, geölt und wieder eingeschraubt wird. Was Musty hier zeigte, gehörte zum Besten, was an komischer Magie oder magischer Komik gezeigt wurde. Auch seine Tischzauberei war ein Meisterwerk magischer Kunst. Wer könnte je seinen mathematischen Trick vergessen, „Rückseite vorn", wer war nicht verzaubert von seinem „das weiße Seil hat die Masche" oder von seinem „die Bleistift hängt an die Hand". Hinter allem steckte der Mensch Musty, ein Künstler mit Sinn für Humor und Menschlichkeit.

Quellen

  • Magie, 1955, Jahrgang 35, Heft 11, Seite 293
  • Magie, 1978, Jahrgang 58, Heft 12, Seite 350
  • Magie, 1978, Jahrgang 58, Heft 12, Seite 350
  • Magisches Magazin, 6. Jahrgang, Heft 2, März 1956, Seite 28