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Jasper Maskelyne

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Jasper Maskelyne

Jasper Maskelyne, ( * 29. September 1902 in London, England; † 15. März 1973 in Nairobia, Kenia) war ein englischer Zauberkünstler.

Leben

Jasper Maskelyne entstammt einer traditionelle Zauberfamilie. Sein Vater war Nevil Maskelyne und sein Großvater John Nevil Maskelyne. Sein Stammbaum lässt sich zurückverolgen bis zum königlichen Hof-Astronomen Nevil Maskelyne. Besonders bekannt wurde Jasper Maskelyne durch seine Auftritte für den britischen Geheimdienst während des zweiten Weltkrieges. Hier soll er mit vielen Zauberkunststücken und speziellen Tarnmanövern Gegner getäuscht haben. Allerdings sind diese Berichte so gut wie nicht belegt.

Lt. Maskelynes Autobiographie, Magic: Top Secret, und der Biographie von David Fischer "The War Magician" verlief Maskelynes Karriere während des Krieges wie folgt ab:

Als der zweite Weltkrieg ausbrach schloss sich Jasper Maskelyne den "Royals Engineers" in der Annahme an, er könne mit seinem Wissen und Können um Tarnung nützlich sein. Er überzeugte die skeptischen Offiziere mit der Idee, er könne mit Hilfe von Spiegeln und ein Modell eines deutschen Kriegsschiffes auf der Thamse erscheinen lassen. Aber letztendlich schickte man ihn nach Afrika, wo er hauptsächlich die Truppen dort mit seinen Vorstellungen unterhielt.

Im Januar 1941 gründete der General Archibald Wavell die Einheit A-Force, deren Ziel es war, die gegnerischen Truppen zu verwirren und auf falsche Fährten zu locken. Maskelyne, der dieser Einheit zugeteilt wurde, formiert aus 14 Mitarbeitern, darunter Architekten, Kunstrestaurateure, Tischler, Chemiker, Elektriker, Maler und Bühenbildner eine Gruppe mit der Bezeichnung Magic Gang. Ihre Aufgaben bestanden unter anderem darin, Panzer als harmlose Lastwagen zu maskieren und umgekehrt, sowie Pseudo-Armeen und angebliche Kriegsschiffe aufzubauen, um die deutschen Angreifer in die Irre zu führen.

Eine der Hauptleistungen der Magic Gang war im Jahre 1941 die Umleitung der deutschen Flugzeuge von ihrem eigentlich Angriffsziel Alexandria in eine nahe gelegene Bucht, wo Attrappen eines Hafens inklusive Leuchtturm, Gebäuden und Luftabwehr errichtet wurden. Gleichzeitig wurde der Suezkanal mit einer aufwendigen Konstruktion aus Scheinwerfern und Spiegeln versehen, um die angreifenden Flugzeuge zu verwirren.

1942 war die Magic Gang an der Schlacht von El Alamein beteiligt, die den Generalfeldmarschall Erwin Rommel und seine Truppen entscheidend schwächte und letztendlich zum Rückzug aus Nordafrika zwang. Der Plan des britischen Generals Bernard Montgomery bestand darin, die deutschen Truppen von Norden her anzugreifen, aber vorher einen Angriff von Süden her vorzutäuschen. Dazu wurden im Norden etwa 1.000 Panzer als Lastwagen maskiert, während im Süden Attrappen von etwa 2.000 Panzern aufgebaut wurden, inklusive pyrotechnischer Effekte. Um die Attrappen glaubwürdiger zu machen, wurden zusätzlich eine Eisenbahnlinie konstruiert, gefälschte Funksendungen ausgestrahlt und eine vorgetäuschte Wasserleitung gebaut, die für die deutschen Truppen leicht beobachtbar war. Anhand des Standes dieser Bauarbeiten erwarteten diese einen Angriff frühestens im November und wurden beim tatsächlichen Angriff am 23. Oktober unvorbereitet getroffen.

Nach dieser Schlacht löste sich die Magic Band auf und Maskelynes Karriere im Militär war beendet. Er bekam nie eine offizielle Anerkennung für seine Leistungen im Krieg. Da ein Versuch, die Karriere als Bühnenzauberer fortzusetzen, nicht sehr erfolgreich war, zog er nach Kenia, wo er eine Fahrschule gründete und im Jahre 1973 starb.

Ein Artikel im The Guardian, vom 28. Juni 2002 drückt es deutlich wie folgt aus: " Maskelyne wurde für seine Tätigkeiten nie öffentlich gewürdigt. Für einen eitlen Menschen war dies unerträglich und er starb den Tod eines verbitterten Alkoholikers. Damit wird der Geschichte eine Schärfe verliehen, ohne die sie nur eine sich selbst auf die Brust schlagende Anekdote geblieben wäre.

Zweifel

Die Geschichten um Maskelyne wurden sorgfältig von dem Historiker und Zauberkünstler Richard Sokes[1] untersucht und kritisiert. In einer 21-teiligen Serie, die er von 1993 bis 1995 in der australischen Zauberzeitschrift "Geniis Magic Journal veröffentlichte, zeigt der Autor viele zeiliche Widersprüche und nicht belegbare Geschehnisse auf. Daraus schloss er, dass die Erzählungen von Maskelyne mit erfundenen Geschichten angereichert worden waren. Auch die Autobiographie Magic:Top Secret entbehrt vieler belegbarer Fakten. Auch der von Fisher verfasste Roman The War Magician zeigt keine verbindlich nachweisbaren Quellen.

Quellen

  • The Linking Ring, Vol. 34, No. 7, September 1954, Maskelyne Moves To Africa, by John Booth, Seite 23
  • The Linking Ring, Vol. 49, No. 9, September 1969, Memoirs Of A Magician's Ghost, by John Booth, CHAPTER 31, Seite 45
  • Genii, Vol. 37, No. 2, February 1073]], Obituaries, Jasper Maskelyne, by Peter Warlock, Seite 80
  • The Magic Circular, Vol. 65, No. 742, May 1973, Obituaries, Jasper Maskelyne, by Peter Warlock, Seite 192
  • The Linking Ring, Vol. 65, No. 2, February 1985, Memoirs Of A Magician's Ghost, by John Booth, CHAPTER 190 - THE MYSTERY OF "THE WAR MAGICIAN", Seite 46
  • Magicana, Vol. 58, No. 351, October-November 2011, The War Magician, by Alistair Maskelyne, page 30
  • Bio-bibliographisches Lexikon der Zauberkünstler Edition Volker Huber, April 2002, Maskelyne, Jasper engl. Zauberkünstler (*29.09.1902 London; †15.03.1973), Seite 226
  • http://www.maskelynemagic.com/
  • Fisher, David. The War Magician (1983, reprinted 2004). A novelised biography.
  • Latimer, Jon, Deception in War, London: John Murray, 2001. A factual account of 'A' Force and its development.
  • Salisse, John & Davenport, Anne. A Candid View of Maskelyne's 1916-1917 (1995).
  • Salisse, John & Davenport, Anne. St. George's Hall (2002).
  • Magic at War; UK Channel 4 microsite about Maskelyne
  • Jasper Maskelyne, Master of Make-Believe: Richard Stokes articles online

Nachweise