Über 21 Millionen Aufrufe seit März 2014!

Sie vermissen eine spezielle Biografie oder einen Artikel zu einem besonderen Thema? Dann helfen Sie bitte und schicken Sie uns eine E-Mail.

Geheimtinte

Aus Zauber-Pedia
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Geheimtinten

(auch als „Sympathetische Tinten“ bezeichnet)

Beschreibung

Das Grundprinzip: Eine auf dem Papier unsichtbare Schrift wird entweder durch Übersprühen mit einer anderen Lösung, durch Einwirkung von Dämpfen oder durch Erwärmung sichtbar. Unzählige Farbreaktionen werden schon seit alter Zeit als Geheimtinten eingesetzt. Geheimtinten werden u. a. in der Mental-Zauberkunst eingesetzt.

Zusammensetzung

Der Klassiker bei letzteren Reaktionen ist eine schwachrosa Lösung von Cobaltchlorid, die trocken auf (mattem) Papier nicht sichtbar ist. Bei Erwärmung (Föhn, Zentralheizung oder Flamme) wird eine deutliche blaue Schrift erkennbar, die nach einiger Zeit wieder unsichtbar wird. Das wasserfreie Cobaltion ist blau gefärbt, nimmt wieder Feuchtigkeit der Luft auf und wird dabei rosa. Viele altbekannte Geheimtinten beruhen auf den Farben, die das Eisenion mit vielen Anionen hat: Kaliumthiocyanat (auch Kaliumrhodanid) gibt damit eine blutrote Farbe, Kaliumhexacyanoferrat(II) (auch „Gelbes Blutlaugensalz“) bildet Berliner Blau, mit Tannin (auch Gerbsäure) gibt es Schwarz und mit Salicylsäure Violett. Als Eisensalz nimmt man üblicherweise Eisenchlorid (genau Eisen(III)-chlorid). Kupferionen (am einfachsten aus Kupfersulfat) geben mit dem bereits erwähnten Gelben Blutlaugensalz eine braune Schrift und schon mit dem Dämpfen von Ammoniak eine tiefblaue Färbung.

Variation

Eine Variation ist mit Indikatorfarbstoffen möglich: Hier kann man durch Änderung des pH-Wertes, also durch Zugabe von Säure oder Base eine Farbänderung erhalten. Bekannt ist hier vor allem Phenolphthalein (gelöst in Alkohol-Wasser 1:1), das mit Spuren einer Base (etwa Natriumcarbonat, auch „Soda“) violettrot wird. Das wird auch bei den klassischen „Wasser-Wein-Tinte-Kunststücken“ genutzt: „Wasser“ (enthält etwas Soda ) wird in ein „leeres“ Glas ( mit etwas Phenolphthalein) geschüttet, was als „Rotwein“ interpretiert wird. In einem weiteren Glas kann etwas Säure , wie etwa Citronensäure sein, wodurch es wieder farblos wird. Variationen verwenden Eisenchlorid als Säure, wodurch gleichzeitig durch die Gelbfärbung „Weißwein“ entsteht. Dieser kann in einem weiteren Glas mit etwas Tannin in Tinte umgewandelt werden. Diese kann wiederum in einem Glas mit Oxalsäurelösung wieder entfärbt werden. Wie schon erwähnt, kann man heute wohl mit diesen Tricks allein kaum mehr jemand hinter dem Ofen hervorlocken, aber sie seien der Vollständigkeit wegen doch hier angeführt. Natürlich sind alle diese Lösungen Keineswegs trinkbar! Phenolphthalein war sogar früher als drastisches Abführmittel im Einsatz, und Oxalsäure ist sogar nennenswert giftig. Nebenbei ist Oxalsäure wegen des hellen löslichen Eisenoxalates ein sehr gutes Mittel zur Entfernung von Rostflecken.

Anwendung

Farbreaktionen sind durchaus auch ein überlegenswertes Hilfsmittel für Mentalmagier, die damit etwa Kuverts etc. kennzeichnen können.