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Dany Ray

Aus Zauber-Pedia
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Dany Ray mit seiner Partnerin und Ehefrau Marcelle
Dany Ray in jungen Jahren

Dany Ray (* 21. Januar 1921 als Raymond Dagnaud; † 8. Dezember 1989) war ein französischer Berufszauberkünstler, der international auftrat.

Leben

Dany Ray wurde als Sohn eines Zahnarztes in Paris geboren. Danys Interesse zur Täuschungskunst wurde durch einen Zauberkasten geweckt, den er in jungen Jahren von einer Tante geschenkt bekam. Die Zauberkunst ließ ihn seit dieser Zeit nicht mehr los, obwohl es seines Vaters Wunsch war, dass er Zahnarzt werden sollte. Als junger Mann stellte er sich eine Manipulationsnummer mit Tennisbällen zusammen, die dem Direktor des französischen Zirkus RANCY auffiel, und er buchte ihn mit seiner Darbietung für sein Unternehmen.

Nach einiger Zeit besuchte der Direktor des weltberühmten Pariser Zirkus »MEDRANO« eine Vorstellung im Rancy und fand so großen Gefallen an dem jungen Entertainer Dany Ray, dass er ihn für mehrere Saisons in seinem Hause engagierte. Im Zirkus Medrano konnte Dany Ray seine Darbietung erheblich verbessern, und er bewies auch, dass er ein ausgezeichneter Conferencier war. Dort kam er so hervorragend an, daß die Direktion des »LIDO« in Paris ihn mit seiner neuen Darbietung buchte. Das Engagement Dany Rays in diesem berühmten Haus öffnete ihm die Türen zu allen großen Varietes und Top-Cabarets der Welt. Die Presse feierte ihn mit Superlativen wie »MUCH MORE THAN A MAGICIAN ... AN ENTERTAINER!« oder »DECEIVES DELIGHTFULLY AND REGISTERS ANOTHER HIT, OUTSTANDING ACT!!« Dany Ray und seine charmante Gattin und Partnerin Marcelle bereisten nahezu die gesamte Welt und arbeiteten in Häusern wie »MOULIN ROUGE«, Paris; »SAVOY« und »PRINCE OF WALES«, London; »GRAND HOTEL«, Kalkutta; »IMPERIAL MAIDEN'S, New Delhi; »CHEZ PAUL«, Brüssel; »LOEW'S HOTEL«, Monte Carlo und so weiter. Er war Zeit seines Lebens oft auf Jahre hinaus ausgebucht. Dany Ray, der mehrere Sprachen fließend sprach, trat gern und häufig auch in Deutschland auf. Sein Deutsch mit französischem Akzent machte ihn zu einem Charmeur, der die Herzen des Publikums im Nu gewann. Seine Bühnenrequisiten wurden unmittelbar nach seinem Tode zwischen dem französischen Zauberkünstler Jean Fare — ebenfalls sein Schüler — und Ted Lesley aufgeteilt. [1][2]

Presse

Danny Ray ARD-Fernsehen, 4.4.70 »Variete-Zauber« Notiert von Jochen Zmeck

Einfacher dunkler Anzug, kein Aufbau. Frau assistiert. 1. Kartentricks: Hierbei geht er ins Publikum, mischt ein Spiel, Zuschauer nennt eine Karte, er greift ins Spiel und bringt sofort diese Karte zum Vorschein. Zusch. nennt eine Karte, sticht mit Messer ins Spiel und findet so selbst seine genannte Karte. Dany verteilt das Spiel auf 5 Taschen, die restlichen Karten erhält der Zuschauer. Zusch. nennt mehrere Karten, Dany greift jeweils in eine andere Tasche und bringt die Karte sofort zum Vorschein. Dann nennt er die Karten, die der Zuschauer in der Hand hat. 2. Schnurstäbe: Die hübscheste Vorführung, die ich je sah! 2 Bambusstäbe, Schnüre mit Troddeln. Es folgen die üblichen Tourgriffe: Hin- und Herziehen, Stäbe oben trennen, dann auch unten trennen, trotzdem lässt sich die Schnur scheinbar hin- und herziehen, auch wenn ein Stab unter den Arm geklemmt wird.

Jetzt kommt das Neue: Auf der anderen Seite des Stabes – wo die Schnur eigentlich durchlaufen müßte – sitzt jeweils eine Perle. Zieht er diese an, so kommt die Schnur heraus, die Troddel auf der anderen Seite folgt nach. Wiederholt sich mit dem anderen Stab, wobei das gleiche Wechselspiel wie zu Beginn erfolgt. Jetzt lässt er die Perle von einem Zuschauer herausziehen. Diesmal folgt die Schnur des anderen Stabes nicht, so dass zwei lange Schnüre zu sehen sind. Für diesen Fall hat er noch eine dritte Troddel, die er unter der Jacke hervorzieht. Er zieht sie an und beide Schnüre gehen in die Stäbe zurück, 3. Flaschenwanderung mit Vermehrung: Bei ihm tauscht die große Flasche den Platz mit einer kleinen, das ist sehr gekonnt gemacht, besonders hübsch sein Mienenspiel, wenn plötzlich eine weitere Flasche dasteht. Nachdem 9 große Flaschen erschienen sind vermehren sich auch noch die kleinen, so dass zuletzt 9 große und 6 kleine Falschen auf dem Tisch stehen. Zum Tisch: Seine Frau bringt ihn herein, doch verliert der Tisch nacheinander beide Vorderbeine. Ein Ruck, und vorn klappen zwei Damenbeine heraus, so dass der Tisch wieder steht. Wenig Tricks, aber hervorragend ausgespielt. Karten nicht so wirksam, verpufft etwas. Schnurstäbe großer Lacherfolg, er braucht seine Stäbe nur ganz schwach zu neigen, schon gleitet die Schnur! Flaschenvermehrung großartig, vor allem geschauspielert!

Besprechung aus dem Jahre 1973

Dann war auch noch Dany Ray, er ist - wie Paul Potassy ein Star und gondelt zaubernderweise in der ganzen Welt herum. Er kauft seine Tischsachen alle von Ken Brooke, mit dem er befreundet ist. Seine Kartenkombination auf der Bühne gefällt mir sehr gut: 2 Karten werden frei gezogen, 2 weitere forciert, diese verbleiben in den Händen der Zuschauer, die ersten beiden kommen ins Spiel zurück. Seine Frau bringt verschiedenfarbige Ballone, einer wird bestimmt, am Ballonapparat befestigt, den seine Frau in der Hand hält – Ballon platzt und die grossmarkierte Karte erscheint. Spiel wird in Zeitungspapier gewickelt, vom Zuschauer mit Nadel langes Band abgezogen – Zuschauer nennt seine Karte – auswickeln, Karte ist auf Band aufgefädelt. Kartentuch – blanko – wird gezeigt, wurstförmig zusammengewirbelt, um Stirne gelegt, Enden hinter die Ohren - Karte wird genannt, Tuch geöffnet – darauf Karte. Frau bringt großes Glas und Riesenkartenspiel (bei dem aber nur die vordere Karte etwas verschoben wird – ich würde einige Karten auf die Bildseite legen) Spiel in Glas, Zuschauer hält es – letzte Karte steigt heraus. Prima! Sonst noch: Talerfang mit Sektkübel, auch im Publikum (machte Rodolfo auch) Schnurstäbe (Roldolfo auch) Tuchtrio mit Dame und BH. Schluss: Flaschenvermehrung. Alles gut und spritzig mit bestem Erfolg.

Rund 20 Minuten brilliert Dany Ray mit humorvollen Täuschungen; „keine Wunder" – wie er selbst sagt, sondern – wie ich meine – besser als „Wunder"! Er versteht charmant zu verkaufen und schnell guten Kontakt zum Publikum herzustellen, zeigt zahlreiche neuartige Tricks und steckt voller Komplimente fürs Publikum, das ihm diese aber durch Applaus doppelt zurückgibt. Dany Ray arbeitet viel mitten im Publikum und erweist sich als amüsanter Plauderer, der seine verblüffenden Illusionen exzellent damit umrahmt; dabei spielt auch seine Assistentin prächtig mit. Eine hervorragende Nummer!

Quellen

  • Zum Gedenken, in: Magie, Heft 3, 1990, Seite 89

Weblinks

Nachweise

  1. Fachzeitschrift Magische Welt Heft 1, 39. Jahrgang, März 1990
  2. Eine andere Quelle gibt an, dass Dany Ray auf dem Schulweg stets an einem Zaubergeschäft vorbeigekommen sei, in dem er Zauberkunststücke kaufte.